Tirol

Asyl-Streit – 16 Flüchtlinge können Zelte verlassen

Derzeit sind rund 200 Flüchtlinge in Österreich in Zelten untergebracht. In Tirol werden nun 16 Asylwerber in festen Unterkünften untergebracht.

Heute Redaktion
Die Zelte am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) wurden vergangene Woche aufgestellt.
Die Zelte am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) wurden vergangene Woche aufgestellt.
ZEITUNGSFOT.AT / APA / picturedesk.com

In den Bundesländern gehen die Proteste gegen die vom Innenministerium aufgestellten Flüchtlingszelte weiter, "Heute" berichtete. Rund 200 Flüchtlinge sind derzeit in Österreich in den Zelten untergebracht. Laut Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) sind in Oberösterreich 13 der 17 Zelte mit insgesamt 104 männlichen Migranten belegt, in Kärnten sind 80 Personen in Zelten untergebracht und in Tirol 16, berichtet das "Ö1"-Mittagsjournal.

Nur zwei Bundesländer erfüllen Quote

Weil bis auf Wien und dem Burgenland kein Land die vom Bund vorgeschriebene Aufnahme-Quote erfüllt, lässt Innenminister Karner die Zelte für Asylwerber aufstellen.

In den aufgebauten Zelten am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) wurden am Dienstag die 16 Asylwerber untergebracht. Einer von ihnen musste nach der ersten Nacht im Zelt wegen Erkältungssymptomen ins Krankenhaus gebracht werden.

"Humanitäre Katastrophe"

Bürgermeister Manfred Schafferer (SPÖ) habe der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) am Dienstag ein 19 Seiten langes Schreiben zugestellt. "Die Grundaussage ist, dass das binnen drei Tagen rückgebaut werden muss", erklärte Schafferer gegenüber "ORF Tirol". Er sprach von einer "humanitären Katastrophe".

Wie am Donnerstag bekannt wurde, können die 16 Männer aus Syrien, Somalia und der Türkei nun die Zelte verlassen. "Ich habe gerade von der BBU die Information bekommen, dass die 16 Leute heute noch (Anm. Donnerstag) in die Grundversorgung des Landes nach Kufstein kommen", erklärte Schafferer gegenüber dem "Kurier".

Ob die Zelte aber tatsächlich komplett abgebaut werden, ist derzeit noch unklar. Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) will auf jeden Fall verhindern, dass neue Asylwerber hinzukommen. Für Freitag sei ein Telefonat mit ÖVP-Innenminister Gerhard Karner geplant.

    Die Zelte am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) wurden vergangene Woche aufgestellt.
    Die Zelte am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) wurden vergangene Woche aufgestellt.
    ZEITUNGSFOT.AT / APA / picturedesk.com
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