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Asyl-Streit: Es geht um nur fünf Flüchtlinge pro Tag

Woanders bereits registrierte Flüchtlinge zurückweisen. Das ist der deutsche Asylkompromiss. Wurde aus einer Mücke ein Elefant gemacht?

Heute Redaktion
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CDU und CSU loben den "Kompromiss" in den höchsten Tönen. Deutschland kann aufatmen, heißt es. Nun ist von Aslzentren nahe der deutsch-österreichischen Grenze, Rückführungen und einer Wende der Asylpolitik die Rede. In Österreich spricht die Regierung davon, "unsere Südgrenzen" schützen zu wollen.

Doch um wie viele Flüchtlinge geht es eigentlich? Der deutsche Politikwissenschafter und Parteienforscher Gero Neugebauer spricht im Radiosender "Ö1" davon, dass gerade einmal fünf Flüchtlinge pro Tag betroffen sind. Zumindest in dieser Hinsicht wurde hier aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Für derartig wenige Menschen werde es auch keine große "Lagerhaltung" brauchen.

Anderen Medienberichten zufolge waren es im laufenden Jahr bis Mitte Juni etwa 18.349 Asylsuchende, die bereits in einem anderen europäischen Land mit Fingerabdruck registriert wurden.

Viele Menschen in Deutschland und selbst die Parteibasis von CDU und CSU hatten kein Verständnis für das, worüber die Parteispitze da jetzt zwei Wochen lange gestritten hat. Kritiker sagen, man habe sich auf etwas geeinigt, das sowieso schon ausgemacht war.

Man will bereits in einem anderen EU-Land registrierte Flüchtlinge an der deutschen Grenze zurückweisen. Idealerweise in das Erstkontakt-Land, wenn es kein Abkommen gibt, nach Österreich. Wenn Deutschland die Grenzen dicht macht, macht Österreich das auch, hatte Bundeskanzler Kurz (ÖVP) jedoch bereits sinngemäß angekündigt.

So sieht der deutsche Kompromiss aus:

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(red)

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