Österreich

Asylquartier am Airport für freiwillige Rückkehrer

Das Flüchtlingsquartier am Flughafen Schwechat wird vom Bund übernommen. Künftig sollen dort freiwillige Rückkehrer ihr Quartier haben.

Heute Redaktion
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Das Flüchtlingsquartier am Flughafen Wien-Schwechat.
Das Flüchtlingsquartier am Flughafen Wien-Schwechat.
Bild: "Heute"/Schaler

Das auf 400 Personen ausgelegte Containerdorf Quartier Henry Dunant (QHD) auf dem Cargo Nord-Gelände des Flughafens hatte im Dezember 2015 seinen Betrieb aufgenommen. Zuletzt waren 150 Flüchtlinge im Quartier untergebracht. Künftig sollen dort nur noch freiwillige Rückkehrer zeitnah zu ihrem Abflug Quartier haben.

Kritik am Vorgehen des Landes NÖ kam von der Schwechater Vizestadtchefin Brigitte Krenn (Grüne): "In einer Hau-Ruck-Aktion werden Menschen umgesiedelt." Die rund 150 Asylwerber wurden demnach am Montag informiert, dass sie ab Mittwoch in andere Quartiere verlegt werden. Am Mittwoch, Freitag und Montag soll jeweils ein Bus 50 Personen mitnehmen und sie in andere Unterkünfte in Niederösterreich bringen. Auch wenn Änderungen anstehen, "so können diese auf menschlichere Weise umgesetzt werden. Diese Hau-Ruck-Aktion ist beschämend und fährt über Menschen drüber", erklärte die Vizebürgermeisterin in einer Aussendung.

Auf "Heute"-Anfrage teilte das zuständige Büro von Landesrat Franz Schnabl (SP) mit: "Der Flughafen Wien-Schwechat hat seinen Vertrag mit der Betreuungsorganisation Rotes Kreuz gelöst und ist auch an das Land NÖ mit der Bitte herangetreten – aufgrund der rückläufigen Asylzahlen und damit zuletzt nur mehr geringen Auslastung – sehr rasch eine Vertragsauflösung anzustreben."

"Entsprechende Gespräche geführt"

Und weiter heißt es: "Auf Anraten verschiedener Flüchtlingsorganisationen ist die Auflassung der Containerdörfer ohnedies auch ein wichtiges Anliegen des Landes Niederösterreich, um die betroffenen Flüchtlinge vor dem herannahenden Winter in geeignete andere winterfeste Unterkünfte verlegen zu können. So wurden in den letzten Monaten so gut wie alle Containerdörfer stillgelegt. Zur Abfederung sozialer Härten wurde in Absprache mit der zuständigen Betreuungsorganisation ein entsprechend akkordierter Verlegungsplan erstellt. Diesbezüglich wurden mit der Betreuungsorganisation bereits seit über einer Woche die entsprechenden Gespräche geführt. Im Vorfeld wurde auch Bürgermeisterin Karin Baier über die bevorstehende Verlegung informiert."

Es sei im Hinblick auf die nicht gewünschte Fortsetzung des Vertrages durch den Flughafen Wien Schwechat und den herannahenden Winter "die bestmögliche Lösung für die betroffenen Asylwerber angestrebt" worden. (wes)