Politik

Asylstreit um Facebook-Eintrag von H.C. Strache

SOS Mitmensch und die FPÖ haben sich am Freitag einen heftigen Schlagabtausch über das Thema Asylwerber geliefert.

Heute Redaktion
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SOS Mitmensch und die FPÖ lieferten sich am Freitag einen verbalen Schlagabtausch zum Thema Asylwerber.

Die Organisation wirft FPÖ- Chef Heinz-Christian Strache eine "Verbreitung von Asyllügen" auf dessen Facebook- Seite vor. Strache hatte am Donnerstag in dem sozialen Netzwerk ein Bild mit der Überschrift "Österreicher in Not" veröffentlicht, das das Einkommen einer achtköpfigen Asylwerberfamilie weit über dem Durchschnitt einer fünfköpfigen österreichischen Facharbeiterfamilie darstellt. Bereits im September 2011 hatte die Milchmädchenrechnung Facebook- User polarisiert.
Straches Milchmädchenrechnung

Laut dem erhält die Asylwerberfamilie über 3.500 Euro pro Monat, während eine andere, beispielhaft genannte Facharbeiterfamilie aus Österreich mit drei Kindern etwa 1.500 Euro verdient. Als Kommentar zu dem Bild schrieb der FPÖ- Chef (Auszug): "Warum sollen da Asylmissbraucher, welche sich das 'heilige Asylrecht' unredlich erschlichen haben, unser Land freiwillig verlassen? Österreich ist ja zur Zeit noch ein rot-schwarzes "Schlaraffenland, welches man ausnützen kann, dank der Asylindustrie, welche gute Geschäfte damit auf Kosten der österr. Steuerzahler macht und gar kein Interesse daran hat, den Asylmissbrauch in Österreich abzustellen."



Bis Freitagnachmittag vermerkten bereits mehr als 1.600 User auf Straches Facebook- Seite "Gefällt mir", 453 User teilten die Milchmädchenrechnung mit anderen Usern,rund 900 kommentierten sie.



SOS empört sich über "dreiste Lüge"

Der Inhalt dieses Bildes sei jedoch eine dreiste Lüge, empörte sich der Sprecher von SOS Mitmensch, Alexander Pollak, am Freitag. Die FPÖ bestritt das nicht, nannte die Vorwürfe aber "gewohnt unqualifizierte Anwürfe eines Herrn SOS- Pollak". Pollak findet es hingegen "unfassbar", dass der FPÖ- Obmann "das Netz mit Lügen über den 'Reichtum' von Asylsuchenden infiziert". Er forderte alle "demokratisch agierenden Parteien" dazu auf, "sich umgehend von dieser Hetze zu distanzieren". Wörtlich: "Es ist eine Schande, dass der Vorsitzende der drittstärksten Parlamentspartei persönlich auf Facebook Hetze gegen Asylsuchende betreibt. Alle demokratisch agierenden Parlamentsparteien sind dazu aufgerufen, sich umgehend von dieser Hetze zu distanzieren und sich zu den Rechten von Asylsuchenden zu bekennen."
"Glänzende Geschäfte mit Asylbetrug"

FPÖ- Generalsekretär Harald Vilimsky warf SOS Mitmensch wiederum vor, dass "diverseste Asylanten- Hilfsvereine glänzende Geschäfte mit dem Asylbetrug machen" würden und "bemüht seien, Feindbilder aufzubauen, um von ihrem schmutzigen Geschäft auf dem Rücken der Existenz der Flüchtlinge abzulenken".
SOS Mitmensch antwortete darauf prompt: Man vermisse eine Entschuldigung der FPÖ für die Verbreitung der falschen Darstellung und nannte die Partei "klare Nummer eins bei falschen Behauptungen zum Asylthema".

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