Österreich

Asylthema, Arbeitsplätze und Kriminalität entschiede...

Heute Redaktion
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Wie die Wahltagsbefragung von ORF, SORA und ISA unter 1.234 Wahlberechtigten zeigt, haben vor allem Unzufriedenheit, Zukunftssorgen und das Flüchtlingsthema Wähler motiviert, sich diesmal für die FPÖ zu entscheiden.

Wie die Wahltagsbefragung von ORF, SORA und ISA unter 1.234 Wahlberechtigten zeigt, haben vor allem Unzufriedenheit, Zukunftssorgen und , sich diesmal für die FPÖ zu entscheiden.

Rund ein Drittel der Oberösterreicher ist der Meinung, dass sich ihr Bundesland seit der letzten Landtagswahl 2009 eher positiv entwickelt hat. Für rund ein Viertel hat es eher negative Veränderungen gegeben, vier von zehn Befragten sagen, dass sich in den vergangenen sechs Jahren nichts verändert hat. Dabei überwiegt unter ÖVP-Wählern klar das positive Bild der Vergangenheit. Umgekehrt das Bild unter FPÖ-Wählern, wo weniger als ein Zehntel eine positive Entwicklung und rund sechs von zehn (61%) eine negative Entwicklung sehen.
Zufriedenheit mit Landes- und Bundesregierung

Mit der Zusammenarbeit zwischen ÖVP und Grünen in der Landesregierung sind besonders ÖVP- und Grün-Wähler zufrieden, unter SPÖ-Wählern halten sich Zufriedenheit und Unzufriedenheit die Waage. Demgegenüber findet nur rund einer von zehn Anhängern der FPÖ Positives an der schwarz-grünen Zusammenarbeit; 57% sind eher nicht und 30% gar nicht zufrieden.

Generell wird die Landesregierung besser als die Bundesregierung bewertet. Auch hier sind es vor allem FPÖ-Wähler, die sich besonders kritisch äußern (89% der FPÖ-Wähler sind eher nicht/gar nicht zufrieden).
Zukunftssorgen und Flüchtlingsthema

Hinsichtlich der Fähigkeit der Politik, die Lebensqualität zu gewährleisten, überwiegt unter FP-Wählern mit 65% die Sorge, ebenso wie im Bezug auf den Arbeitsmarkt. Unter ÖVP-Wählern sind hingegen acht von zehn (80%) zuversichtlich, was die Lebensqualität in Oberösterreich betrifft. Auch unter Grün-Wählern überwiegt die Zuversicht (77%).

61 Prozent der befragten Oberösterreicher gaben an, dass sie im Wahlkampf sehr häufig über "Flüchtlinge und Asyl" diskutiert haben. Dieses Thema prägte mit großem Abstand vor Sicherheit und Kriminalität (35%), Wirtschaft und Arbeitsplätzen (35%) und den Kosten des täglichen Lebens (32%) die Debatten in der Bevölkerung und war auch unter den Anhängern der einzelnen Parteien jeweils der wichtigste Gesprächsstoff.
Emotionen zur Flüchtlingssituation

Die Wahltagsbefragung hat auch die Gefühle der Oberösterreicher hinsichtlich der Problemlösungskompetenz der Politik erhoben. In der aktuellen Flüchtlingssituation und der Frage der längerfristigen Integration von Zuwanderer überwiegen demnach Sorge und Ärger über die Politik. Nur rund ein Viertel der Befragten (26%) ist zuversichtlich, dass die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen gemeistert werden kann.

Gut die Hälfte der Befragten (53%) äußert sich besorgt, 18 Prozent sind verärgert. Personen, die eher Zuversicht in die Fähigkeit der Politik setzen, Fragen der Flüchtlingsaufnahme und der Integration zu bewältigen, haben überdurchschnittlich stark die Grünen, aber auch SPÖ und ÖVP gewählt. Der Ärger über die Flüchtlingssituation ist hingegen unter FPÖ-WählerInnen besonders ausgeprägt. Dieser Ärger – in Kombination mit Sorgen und Ängsten bezüglich Lebensqualität und Arbeitsmarkt – war auch ein starkes Motiv für WechselwählerInnen, diesmal für die FPÖ zu stimmen.

Weitere Wahlmotive

Die Wähler der ÖVP waren insgesamt vom Angebot ihrer Partei überzeugt: Jeweils deutlich über 90 Prozent meinten, die Partei habe den besten Spitzenkandidaten, die besten Vorschläge für die Zukunft und auch bisher die beste Arbeit geleistet. Auch in der Flüchtlingssituation trauen 94% der ÖVP-Wähler ihrer Partei die besten Konzepte zu. Im Wahlkampf diskutierten 51% der ÖVP-Wähler sehr häufig über das Flüchtlingsthema, dahinter folgten etwa gleichauf die Themen Wirtschaft und Arbeitsplätze (35%), Gesundheit und Pflege (31%) sowie die Kosten des täglichen Lebens (30%).

SPÖ-Wähler sahen bei ihrer Partei vor allem die besten Zukunftsideen (93%) und gute Konzepte für die Integration von Zuwanderern (86%). FPÖ-WählerInnen schrieben ihrer Partei vor allem die besten Vorschläge für die Zukunft Oberösterreichs (93%) und die größte Kompetenz zu, mit der Flüchtlingskrise umzugehen (96%). Manfred Haimbuchner sahen 81% der FPÖ-WählerInnen als den besten Spitzenkandidaten.
Asyl bei FPÖ, Zukunftsideen bei Grünen

Inhaltlich haben FPÖ-Wähler sich im Wahlkampf insbesondere mit der Füchtlingssituation (85% sehr häufig diskutiert) gefolgt von Sicherheit und Kriminalität (55%) sowie den Kosten des täglichen Lebens (44%) beschäftigt. Den Grünen wurden von ihren Wähler vor allem die besten Zukunftsideen zugeschrieben (93%); 88% sagten, die Partei habe bisher die beste Arbeit geleistet. Im Wahlkampf diskutierten sie nach dem Flüchtlingsthema (58% sehr häufig) auch intensiv über Umweltschutz (46%) sowie Bildung und Schule (41%).