Österreich

Asylwerber am Praterstern erstochen: Keine Mordanklage

Heute Redaktion
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Der 40-jährige Angeklagte stach in der Nacht vom 10. auf den 11. September 2015 am Praterstern zwei unbewaffnete Algerier nieder. Einer starb am Blutverlust. Ende Mai soll der Prozess starten. Nun kam heraus: Die Anklage wird nicht auf Mord lauten.

Der 40-jährige Angeklagteam Praterstern zwei unbewaffnete Algerier nieder. Einer starb am Blutverlust. Ende Mai soll der Prozess starten. Nun kam heraus: Die Anklage wird nicht auf Mord lauten. 

Nach der Tat setzte sich der gebürtige Serbe ins Ausland ab. Erst als er im Oktober erfuhr, dass gegen ihn ein internationaler Haftbefehl vorliegt, kam er nach Wien zurück, um sich der Justiz zu stellen. 

Der oftmals Vorbestrafte 40-Jährige stach eines seiner Opfer, einen 35-Jährigen, in den Oberkörper. Der Mann überlebte trotz Stichen in die Milz, die Brust und den Hals. Dem anderen Mann versetzte er ebenfalls mehrere Stiche, unter anderem in die Lunge. Auch Trittverletzungen am Kopf wurden festgestellt. Er überlebte die Attacke nicht. 

Die Anklage für den Prozess Ende Mai lautet laut wien.orf.at auf absichtliche schwere Körperverletzung mit Todesfolge. Grund dafür ist, dass die Zuständigen vermuten, dass kein Tötungsvorsatz vorlag. 

Opfer wollten Frau helfen

Zum tödlichen Handgemenge war es gekommen, weil die beiden Algerier einer Frau zu Hilfe eilten. Der spätere Täter war mit einem drogensüchtigen Pärchen in Streit geraten. Die Auseinandersetzung endete mit Handgreiflichkeiten und Geschrei. Als der gebürtige Serbe sich entfernte, liefen ihm die beiden Algerier nach, um ihn aufzuhalten. Da zückte er ein Messer und stach auf die Unbewaffneten ein. Der Jüngere, der schließlich überlebte, flüchtete noch 150 Meter weit die Heinestraße hinunter, bevor er zusammenbrach.