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Asylwerber zahlen jetzt, um zurück nach Afrika zu kö...

Heute Redaktion
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Normalerweise werden Schlepper dafür bezahlt, Flüchtlinge von Afrika nach Europa zu bringen. Aufgrund der Corona-Pandemie nehmen sie nun aber die entgegengesetzte Route.

Normalerweise machen sich Migranten von Afrika aus mit Booten auf den gefährlichen Weg übers Meer nach Europa auf. Doch laut Berichten britischer und spanischer Tageszeitungen bezahlen nach Spanien eingereiste Marokkaner ihre Schlepper nun dafür, dass diese sie zurück nach Afrika bringen – wegen der Coronavirus-Pandemie.

Spanien ist nach Italien das am schwersten betroffene europäische Land. Asylwerber sind als Randgruppe besonders gefährdet. Wohl deshalb ergreifen viele Migranten nun wieder die Flucht und zwar in die entgegengesetzte Richtung nach Afrika. Das berichten der britische "Daily Telegraph" und die spanische "El Pais".

Demnach hätten bereits Ende März rund 100 Marokkaner an einem nicht näher genannten Ort an der spanischen Südküste zwei Schlauchboote bestiegen und seien mit diesen in die marokkanische Stadt Larache in der Nähe von Tanger übergesetzt. Für die Überfahrt hätten sie jeweils 4850 Pfund (umgerechnet 5.500 Euro) bezahlt und weitere 250 Pfund (rund 280 Euro) für einen ortskundigen Führer, der ihnen half, bei rauer See sicher an Land gehen zu können.

Marokko verhängte Einreisestopp

Ein weiterer Grund für die Flucht unter umgekehrten Vorzeichen ist eine umstrittene Maßnahme Marokkos, das nach dem ersten Auftreten von Covid-19-Fällen am 13. März einen vollständigen Einreisestopp verhängt hat und auch den eigenen Staatsbürgern im Ausland die Rückkehr verwehrt. Man schätzt, dass rund 18.000 seiner Bürger in anderen Ländern gestrandet sind, darunter fast 2.000 auf spanischem Boden, so der "Telegraph".