Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen, am Freitag (26. Juli) ist es soweit: Christian Redl, mehrfacher Weltrekordhalter im Apnoetauchen (mit angehaltenem Atem), Seminarleiter und Tauchlehrer geht in den Neufelder See. Mit vier seiner Schüler.
Und das gleich 55 Mal, auf 20 Meter hinab.
Denn wenn alle fünf Taucher diese Strecke hinunter und wieder hinauf schaffen, ergibt das bei der angeführten Tiefe und Anzahl insgesamt 11.000 Meter - so wie im Marianengraben, der tiefste Punkt der Meere liegt im Pazifischen Ozean (10.928 Meter). Redl und sein Team wollen mit dem Projekt auf die Meeresverschmutzung aufmerksam machen. "Denn sogar in dieser Tiefe liegt Plastikmüll", sagt Redl.
Bevor es am Freitag so weit ist, wird noch fleißig geübt. "Am Sonntag haben wir die 40er-Marke bei den Tauchgängen geknackt", betont Redl. Der Moosbrunner hofft, dass von seinem Team alle gesund bleiben. "Sind Nase, Mund oder Rachen beleidigt, dann funktioniert der Druckausgleich nicht mehr so gut", sagt der Mann, der weiß, wovon er spricht. Zuletzt hat er eine Österreich-Bestmarke im Februar gebrochen, als er im Kärntner Weißensee 75 Meter unter einer geschlossenen Eisdecke zurücklegte. Ohne wärmenden Neoprenanzug und mit einer Monoflosse an den Füßen. "Das ist der zweite Punkt: Je wärmer der See ist, desto besser."
Zudem musste Redl einen internen Wechsel in seinem Team vornehmen: Ein Mitglied konnte vor circa einem Monat aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiter trainieren, der Sohn eines anderen Tauchers (beide ebenfalls Schüler Redls) sprang ein.
Der 48-Jährige betont: "Wir sind circa viereinhalb Stunden am Tauchen. Jeder Tauchgang, der nicht ganz runter geht, wird nicht gewertet!" Wenn einer der Taucher zudem ausfalle, müssen die anderen seine Leistung kompensieren. Das wäre dann mehr als weltrekordwürdig.