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Atemnot: Wann ist es eine Panikattacke, wann Corona?

Atemnot kann sowohl Anzeichen einer Panikattacke als auch ein Symptom des Coronavirus sein. Wo liegt der Unterschied?

Heute Redaktion
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Eines der Symptome einer Corona-Infektion kann Atemnot sein. Diese ist aber auch ein Symptom einer Panikattacke. Wie kann man den Unterschied erkennen?

In Österreich leiden etwa 16 Prozent der Bevölkerung an einer Angsterkrankung. Zu den auftrendenen Symptomen zählen auch Panikattacken, die neben Hitzewallungen, Kälteschauern und Erstickungsgefühlen auch von Atemnot begleitet werden können. Hinzu können Benommenheit, Übelkeit und Herzrasen kommen. Einige der Beschwerden können auch bei einer Corona-Infektion auftreten.

Die Angst vor der Angst

Die große Ansammlung an themenrelevanten Beiträgen in sozialen Netzwerken zeigt, dass Betroffene diese Unsicherheit beschäftigt. Gegenüber The Cut gibt Greta Hirsch, Psychologin und klinische Leiterin des New Yorker Therapiezentrums The Ross Center, darüber Auskunft. Bei Enge in der Brust und Atembeschwerden sollte man sich zwei Dinge fragen: Gibt es eine Vorgeschichte mit Angszuständen? Treten die Beschwerden auf, wenn man Nachrichten über das Coronavirus verfolgt? Werden diese mit "Ja" beantwortet, könnte es sich um eine Panikattacke handeln.

Übersteigerte Angst durch intensiven Medienkonsum

Angstgefühle sollte man jedoch nicht verbergen. "Derzeit ist es sogar sinnvoll, sich Sorgen zu machen, das tun wir alle", meint Hirsch."Das ist eine adaptive Antwort. Aber geraten Sie auch in Panik? Fällt es Ihnen schwer, sich auf andere Dinge zu konzentrieren? Überprüfen Sie ständig die Nachrichten, um zu erfahren, wie die Erkrankungszahlen lauten?" Ist dieser Fall eingetreten und wird die Beschäftigung mit den negativen Informationen zu intensiv, kann es zu einer übersteigerten Angst kommen, die in sich in Form einer Angststörung manifestiert.

Verarbeitung der Medieninhalte

Die Atembeschwerden können eine Projektion auf die Verarbeitung der Medieninhalte sein und deswegen noch gesteigerter auftreten. "Menschen sind beeinflussbar, und je ängstlicher wir sind, desto beeinflussbarer werden wir", sagt sie.

Kurzatmigkeit kann die Folge sein. "Menschen, die Angst haben, neigen dazu, etwas zu schnell und etwas zu flach zu atmen. Sie atmen dann zu viel CO2 ab, wodurch ihnen schwindelig wird und sich ihre Brust eng anfühlt. Dann beginnen sie nach Luft zu schnappen." Deswegen sollte man in dem Fall Atemübungen ausprobieren. Dann sollten die Symptome bald wieder abklingen, wenn sich Körper und Geist in einem Ruhezustand befinden.

Erst wenn Symptome wie Fieber, trockener Husten, Halsschmerzen, Gelenksschmerzen und Kopfweh parallel dazu auftauchen, könnte es sich um eine Infektion mit dem neu entdeckten Coronavirus handeln.

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