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Athen im Schnee-Chaos: "Hunderte sitzen in Autos fest"

Die griechische Hauptstadt steht nach starken Schneefällen still. Eine Tirolerin berichtet für "Heute" aus Griechenland.

Clemens Pilz
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    Starker Schneefall hat das Leben in Athen...
    Starker Schneefall hat das Leben in Athen...
    REUTERS

    Zwar ist es nicht ganz ungewöhnlich, dass Athen im Winter angezuckert wird. Die starken Niederschläge der letzten Tage haben die griechische Verwaltung nun aber doch auf dem falschen Fuß erwischt. Nicht auf größere Schneemengen vorbereitet, stand das Leben in der Hauptstadt weitgehend still. Schulen und Geschäfte wurden geschlossen, nicht unbedingt notwendige Spitalstermine abgesagt. Die Autobahn zum Flughafen musste gesperrt werden – in Griechenland gibt es keine Winterreifenpflicht und Tausende Menschen saßen auf den Straßen in ihren Fahrzeugen fest.

    "Bäume sind auf die Straße und auf Autos gefallen, der Schnee wird nicht geräumt", berichtet Christine K. (53). Vor allem kleiner Straßen und Gassen seien kaum passierbar, in manchen Stadtteilen gibt es Stromausfälle. Die Krankenschwester aus Tirol lebt mit ihrem Partner in der griechischen Hauptstadt – und ärgert sich: "Tagelang wurde diskutiert, dass bald der Schnee kommt, und jetzt tun alle überrascht." 

    Gebäude nicht für Schnee und Kälte ausgelegt

    Es ist das zweite Jahr in Folge, dass Griechenland nach verheerenden Hitzewellen im Sommer mit starken Schneefällen im Winter kämpfen muss. Auch in anderen Teilen des Landes sorgten umgestürzte Bäume für Probleme mit den Stromleitungen – noch konnte die Elektrizität nicht überall wiederhergestellt werden. Die meisten griechischen Wohnungen sind zudem nicht auf die niedrigen Temperaturen ausgerichtet, schlecht isoliert und ohne ordentliche Heizmöglichkeit. Für Obdachlose und jene, die ihre Wohnungen nicht heizen können, werden deshalb in solchen Situationen vielerorts öffentliche Gebäude geöffnet. Auch die österreichische Hilfsorganisation "Griechenlandhilfe.at" setzt sich für Bedürftige ein.

    Auch viele Inseln sind eingeschneit. Auf Rhodos und Kreta berichten Einheimische von Rekordschneemengen, auf der Ferieninsel Mykonos lagen Strände unter einer weißen Decke. Auf Andros, Naxos und Tinos waren Bergdörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Auch Fährverbindungen wurden vielerorts unterbrochen, wodurch Inseln wie Tinos aktuell nicht mehr erreicht werden können.