Wien

Atom-Angst: Jod-Tabletten in Wien nur schwer zu kriegen

Wer sich für den nuklearen Ernstfall rüsten möchte, hat in Wien schlechte Karten.  Kaliumjodid-Tabletten sind in vielen Apotheken ausverkauft. 

Heute Redaktion
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Kaliumjodid-Tabletten sind unter aktuellen Umständen sehr gefragt. Davon zeugen Lieferschwierigkeiten in Wien.
Kaliumjodid-Tabletten sind unter aktuellen Umständen sehr gefragt. Davon zeugen Lieferschwierigkeiten in Wien.
Bild: iStock (Symbolbild) 

"Derzeit nicht erhältlich" heißt es auf den Webseiten der Online-Apotheken bei der Suche nach schützenden Jod-Tabletten. Ähnlich das Bild in den Wiener Apotheken. "Es herrscht im Moment eine erhöhte Nachfrage", erklärt die Apothekerkammer den Engpass. Dieser betreffe allerdings nur die kostenpflichtigen Medikamente für Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren. Für Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende gibt es die begehrten Pillen kostenfrei. Davon seien noch genügend auf Lager.

Apothekerkammer: "Es gibt aktuell keinen Grund zur Einnahme!"

Die Tabletten können einen Schutz gegen die Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse bieten. So manch einer legt sich die Tabletten deshalb als Strahlenschutzmaßnahme an – im Falle eines Reaktorunfalles. 

Aber Achtung: Die Medikamente dürfen im Katastrophenfall nur nach ausdrücklicher Anordnung durch die Gesundheitsbehörden oder eines Arztes eingenommen werden.

Darauf weist die Apothekerkammer hin und warnt vor einer vorbeugenden Behandlung. "Derzeit gibt es keinen Grund zur Einnahme!" Die Engpässe in den Apotheken sollen sich bereits im Laufe dieser Woche wieder legen – bleibt nur die Frage für wie lange und ob die Angst vor dem Krieg in der Ukraine die Nachfrage wieder ankurbelt. 

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