Österreich

Sima: "AKW Mochovce darf nicht in Betrieb gehen"

Heute Redaktion
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Die Reaktoren 3 und 4 des Atomkraftwerk Mochovce (Slowakei) stehen kurz vor ihrer Betriebsbewilligung. Die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) warnt einmal mehr vor der Gefahr und ruft den Bund auf, sich für die Verhinderung der Inbetriebnahme einzusetzen.
Die Reaktoren 3 und 4 des Atomkraftwerk Mochovce (Slowakei) stehen kurz vor ihrer Betriebsbewilligung. Die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) warnt einmal mehr vor der Gefahr und ruft den Bund auf, sich für die Verhinderung der Inbetriebnahme einzusetzen.
Bild: Wikipedia

Anlässlich des morgigen Jahrestages der Tschernobyl-Katastrophe fordert Wiens Umweltstadträtin erneut vom Bund, gegen die Inbetriebnahme des grenznahen AKW aktiv zu werden.

Morgen vor 34 Jahren ereignete sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (Ukraine). Anlässlich des morgigen Jahrestages des Atom-Unfalls fordert Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) nun erneut von der österreichischen Bundesregierung, gegen die drohende Betriebsbewilligung des slowakischen AKW Mochovce aktiv zu werden.

"Lippenbekenntnisse an Jahrestagen helfen wenig. Die Folgen der Katastrophe von Tschernobyl sind heute noch spürbar, aktuell droht ein Waldbrand nähe des Reaktors zur nächsten Katastrophe zu werden. Die Atomkraft ist und bleibt eine todbringende Gefahr und um so wichtiger ist es, jetzt zu handeln", unterstreicht Sima.

"Atomgefahr an Österreichs Grenze droht größer zu werden"

Trotz der aktuellen Corona-Krise dürfe die Gefahr der Atomkraft nicht in der Hintergrund rücken, warnt Sima. Die Atomgefahr an Österreichs Grenzen bleibe und drohe durch die nun anstehende Betriebsbewilligung für die Reaktoren 3 und 4 im grenznahen Atomkraftwerk Mochovce noch größer zu werden. "Die massiven Sicherheitsmängel sind nicht ausgeräumt, es gibt dramatische Warnungen von ehemaligen Kraftwerksmitarbeitern und Technikern. Die österreichische Bundesregierung muss umgehend aktiv werden, es wäre unverantwortlich, die Blöcke unweit der österreichischen Grenze in Betrieb zu nehmen", so Sima.

AKW aus 1970ern mit "gravierenden Sicherheitsmängeln"

Nicht nur die Stadträtin kämpft seit Jahren gegen das AKW Mochovce, auch die Wiener Umweltanwaltschaft sieht bei den Atomkraftwerk aus den 1970ern gravierende Sicherheitsmängel. Weder Technik noch Nachrüstungsmaßnahmen würden den heutigen Standards entsprechen, sicherheitsrelevante Bauteile seien über Jahrzehnte auf der Baustelle eingemottet gewesen.

Die Wiener Umweltanwaltschaft hat als Atomschutzbeauftragte der Stadt Wien in einer ausführlichen Stellungnahme alle Kritikpunkte übermittelt - sie reichen von fehlender Schutzhülle, mangelhafter Dokumentation über mangelhafte Qualifikation der Bauausführenden bis hin zur mangelhaften Überprüfung der teils seit Jahrzehnten eingelagerten Bauteile und Maschinen und dem völlig überalterte Design der Reaktoren.

Neben Sima appelliert auch Umweltanwältin Andrea Schnattinger an die österreichische Bundesregierung, alles zu unternehmen, um die Inbetriebnahme des grenznahen AKWs doch noch zu verhindern.

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