Wirtschaft

Atomic, Head & Co drohen ÖSV mit Ausstieg

Heute Redaktion
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Die Olympischen Spielen in Sotschi starten zwar erst in ein paar Monaten, doch schon jetzt geht es im Skisport heiß her. Es droht ein Krieg um die Ausrüstung, denn die großen Firmen Atomic, Rossignol, Head und Fischer überlegen, aus dem Rennsport auszusteigen.

Die starten zwar erst in ein paar Monaten, doch schon jetzt geht es im Skisport heiß her. Es droht ein Krieg um die Ausrüstung, denn die großen Firmen Atomic, Rossignol, Head und Fischer überlegen, aus dem Rennsport auszusteigen.

Im Zentrum der Diskussion steht der "Austria Ski Pool", über den der Österreichische Skiverband (ÖSV) die Ausrüstung der Skistars mit Skiern, Service und Betreuung organisiert. Das hat das Wirtschaftsmagazin "trend" recherchiert.

Sport zu teuer, Werbewert zu gering

Die großen Skiproduzenten kündigen an, ihr Engagement zu reduzieren oder überhaupt ganz aussteigen zu wollen. Ihnen sei der alpine Rennsport zu teuer geworden, und der Werbewert sei zu gering, klagen die Chefs von Atomic, Rossignol, Head und Fischer beinahe unisono. Markus Zaversnik, Country-Manager von Rossignol: "Wir zahlen zu viel und kriegen zu wenig." Wolfgang Mayrhofer, Geschäftsführer von Atomic: "Der Rennsport kostet viel, aber die Markensichtbarkeit ist gering." Head-Alpin-Bereichsleiter Klaus Hotter: "Wir brauchen einen Skipool-Neu." Franz Föttinger, Fischer: "Wir können nicht mehr nachvollziehen, wo das Geld im ÖSV hinfließt."

ÖSV überlegt, Skier selbst produzieren zu lassen

Hintergrund des Vorstoßes: Die in den vergangenen Jahren massiv gesunkenen Verkaufsumsätze bei Alpinskiern führen zu einem Umdenken der Hersteller. Nach Sotschi laufen zudem viele Ausrüstungsverträge zwischen Ski-Pool und Skifirmen aus. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel will zwar vorerst nach gemeinsamen Lösungen suchen, macht sich aber durchaus schon um Alternativen Gedanken: "Wenn die Skifirmen tatsächlich einen Ausstieg planen, dann muss man nach neuen Lösungen suchen." Sein Plan B: Der ÖSV würde Alpinskier selber produzieren lassen und die Oberflächen an Sponsoren verkaufen, die auf diese Weise ihre Marken auf den Skiern bewerben können. Schröcksnadel im "trend": "Eine ähnliche Situation haben wir ja bereits bei den Sprungskiern. Die Diskussion hat es im Übrigen schon vor 20 Jahren gegeben. Damals wurde dies aber von den Skifirmen strikt abgelehnt."

APA/red.

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