Prügel-Verdächtige kam im Herzerl-Pulli ins Gericht

Sie soll eine 70-Jährige mit einer Kette geschlagen haben. Vor Gericht erschien die Angeklagte im "Herzerl-Pulli". Erhoffte sie sich dadurch ein milderes Urteil?

Mit dunklem Hosenanzug, schwarzen Haaren und bösem Blick betrat die angeklagte Linzerin (28) Ende Dezember bei der Hauptverhandlung den Gerichtssaal. Der Prozess wurde damals aufgrund noch ausständiger Zeugenaussagen vertagt.

Bei der Fortsetzung am Mittwoch wollte sich die Beschuldigte offenbar von ihrer "zarteren" Seite zeigen. Denn die Angeklagte, die eine gehbehinderte Pensionistin (70) mit einer 1,4 Kilo schweren Metallkette geschlagen haben soll, erschien in einem knallrosa farbigen Herzerl-Pullover vor der Richterin.

Ihr Gesicht wollte sie diese Mal nicht zeigen, versteckte es hinter ihren mitgebrachten Unterlagen.

Auslöser für die grundlose Attacke am 21. August 2016 war laut Staatsanwalt der Hund des Opfers. Dieser soll die beiden nicht angeleinten Hunde der Angeklagten beschnuppert haben. Daraufhin sei die 28-Jährige völlig ausgerastet und habe die Seniorin attackiert.

Linzerin soll Seniorin mit dem Umbringen bedroht haben



Zudem soll sie die geschockte 70-Jährige mit den Worten "Ich bringe dich um" angeschrien haben. Eine Passantin kam der Pensionistin zu Hilfe.

Ein halbes Jahr später habe sie auch noch eine Nachbarin mit dem Umbringen bedroht. Auslöser seien erneut die Hunde gewesen.

Aufgrund des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz wird ebenfalls gegen die Linzerin ermittelt. Sie habe über Whats App drei Fotos mit Adolf Hitler und nationalsozialistischer Gesinnung verschickt. Auch in der Vergangenheit war die 28-Jährige schon öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Die Beschuldigte wurde am Nachmittag wegen schwerer Körperverletzung, gefährlicher Drohung, Nötigung sowie Verstoß gegen das Verbotsgesetz zu 24 Monaten Haft (acht unbedingt) verurteilt (nicht rechtskräftig). Der "Herzerl-Look" konnte die 28-Jährige somit auch nicht vor dem Gefängnis bewahren.



(mip)