Wirtschaft

AUA drohen die Piloten abhanden zu kommen

Heute Redaktion
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Nachdem am Montag die KV-Verhandlungen bei der AUA erneut gescheitert sind, droht der Lufthansa-Tochter ein herber Rückschlag. Emirates ist stark an den gut ausgebildeten österreichischen Piloten interessiert und umwirbt sie mit Luxus pur.

Nach wie vor gibt es keine Einigung bei den günstigeren Kollektivverträgen für 578 AUA-Piloten. Auf das Angebot des Betriebsrats mehr zu Arbeiten bei gleichem Lohn, eine Verringerung bei den Gehaltsvorrückungen und das Aussetzen der automatischen Inflationsabgeltung, wurde nicht eingegangen. So könnten laut Betriebsrat 14 Millionen Euro bei Gehältern eingespart werden. Weitere 33 Millionen wären durch Auflösung von Pensionsrücklagen vorhanden.

Die AUA will bei den Gehältern hingegen 45 Millionen Euro einsparen und bei den Pensionsrücklagen 180 Millionen Euro lukrieren. "Sozialkapital wird also einfach in Eigenkapital umgewandelt. Jeder Mitarbeiter müsste nach diesem Plan jedoch im Durchschnitt drei Jahre gratis arbeiten und auf 50 Prozent seiner Pension verzichten. Da fehlen Fairness und Augenmaß komplett, das können wir sicherlich nicht akzeptieren", erklärte Betriebsratschef Karl Minhard.

Auch den Vorschlag, die fliegenden Mitarbeiter in den Kollektivvertrag der Regionalflugtochter Tyrolean überzuführen, stößt auf Widerstand. Minhard befürchtet, dass dadurch 200 bis 300 Piloten das Unternehmen verlassen könnten, um bei anderen Airlines anzuheuern. "Das heißt: Ein Drittel aller AUA-Piloten sind binnen eines Monats weg, unglaublich viel Know-how geht mit einem Schlag verloren, rund 15 Flugzeuge können nicht mehr fliegen, und die Transferflüge würden großteils ausfallen", glaubt der Betriebsratschef.

Unfassbarer Luxus für Emirates-Umsteiger

Vor allem könnte dies die AUA ordentlich teuer kommen. Mehr als 300 Piloten mit alten Verträgen könnten dann von ihrem außerordentlichen Kündigungsrecht Gebrauch machen. Jedem würden 39 Monatsgehälter zustehen, was etwa 500.000 Euro pro Pilot ausmachen würde. Der Kurier berichtet zudem, dass die Fluglinie Emirates stark um AUA-Piloten wirbt.

Konkret wird jedem Piloten ein Mindestgehalt von 8560 Euro geboten. Zwar müsste man den Wohnsitz nach Dubai verlegen, doch Familien erhalten dort eine Villa. Die Scheichs zahlen die Schulbildung der Kinder. Ein Chauffeur bringt den Piloten zur Arbeit. Singles erhalten eine Luxuswohnung. Ebenfalls bezahlt wird eine medizinische Rundumversorgung, Lebens- sowie Unfallversicherung. 24 Piloten sind dem Ruf des Geldes bereits gefolgt.