Die AUA streicht die Gratis-Leistungen im "Economy Light"-Tarif immer weiter zusammen. Wer bisher das Billig-Ticket für Langstreckenflüge bucht, kann sich den Sitzplatz beim Check-in kostenfrei auswählen. Ab kommender Woche verlangt Austrian Airlines für den Wunschsitzplatz mindestens 28 Euro, wie "Heute" von der Fluggesellschaft erfuhr.
Bis vor zwei Jahren gab es die kostenfreie Platzwahl im Spartarif noch für alle Flüge. Zuletzt galt diese Regelung nur noch auf den langen Flügen nach Los Angeles, Thailand oder Japan. Nun setzt die heimische Airline ausgerechnet bei den günstigen Tickets den Rotstift an.
Was bei Kurz- und Mittelstreckenflügen bei den Billig-Tickets schon Standard ist, kommt jetzt auch auf der Langstrecke: Ab 13. August können sich Passagiere im günstigsten Tarif den Sitzplatz nicht mehr kostenfrei aussuchen. Der Sitzplatz wird automatisch zugewiesen. Wer nicht zufrieden ist, etwa einen bestimmen Fenster- oder Gangplatz bevorzugt, zahlt beim Online-Check-in eine Gebühr.
"Die Höhe ist abhängig von der Streckenlänge und der gewählten Sitzplatzkategorie", bestägit eine AUA-Sprecherin gegenüber "Heute". Auf der interkontinentalen Mittelstrecke (nach Boston, Chicago oder New York) kostet der "Economy Light"-Wunschplatz mindestens 28 Euro extra. Für extra Beinfreiheit oder weiter entfernte Ziele wie Los Angeles, Japan oder Thailand zahlst du noch mehr.
Nur für Vielflieger wie Senatoren bleiben von der Gebühr verschont. Wichtig: Entscheidend für "Economy-Light"-Preisaufschlag ist das das Check-in-Datum. Wer schon gebucht hat, aber erst nach dem 12. August eincheckt, ist von der Änderung bereits betroffen.
Neben der AUA fällt die freie Platzwahl auch bei Lufthansa und Swiss. Nach der Wunschsitz-Gebühr sind im Tarif "Economy Light" nur noch Essen und Getränke und acht Kilogramm Handgepäck inklusive. Aufgabegepäck, Umbuchungen oder Stornierungen gab es hier schon zuvor nicht.
In den ersten sechs Monaten wurde ein Minus von 65 Millionen Euro eingeflogen. Mit der Gebühr für Wunschsitzplätze zieht die AUA-Gruppe mit der europäischen Konkurrenz gleich. Bei den europäischen Konkurrenten KLM und Air France gibt es im günstigen Light-Tarif auch keine freie Sitzplatzwahl mehr.
Für Gruppen gibt die AUA Entwarnung: Wer gemeinsam bucht, soll weiterhin zusammenhängende Sitzplätze in Flieger bekommen. Familien mit Kindern, Gruppen und Reisende würden, "wann immer möglich", zusammengesetzt, versprach eine AUA-Sprecherin gegenüber "Heute".