Wirtschaft

AUA-Manager zahlen Boni teilweise zurück

Nach der Riesen-Aufregung um 2,9 Millionen Euro an Bonus-Zahlungen für 200 Führungskräfte rudert die AUA nun teilweise zurück.

Heute Redaktion
Teilen
AUA-Chef Alexis von Hoensbroech gab am Mittwoch bekannt, dass die Prämien zurückbezahlt werden.
AUA-Chef Alexis von Hoensbroech gab am Mittwoch bekannt, dass die Prämien zurückbezahlt werden.
APA/Picturedesk

Via Twitter kündigte am Mittwoch Airline-Chef Alexis von Hoensbroech an, dass ein Teil der Prämien wieder ins Unternehmen zurückgelegt werden. Dabei handelt es sich auf "Heute"-Nachfrage allerdings nur um jene 500.000 Euro, die dem Vorstand ausbezahlt wurden. Die restlichen 2,4 Millionen für das Top-Management sind davon nicht betroffen.

Umstrittene Rettung

Insgesamt wurden der Fluglinie von Türkis-Grün 450 Mio. Euro zugesichert, davon 300 als Kredit und 150 als Zuschuss. Ende August sollen die ersten Zahlungen durchgeführt werden, doch schon jetzt wurde dem Topmanagement der "variable Gehaltsbestandteil" von 2019 ausbezahlt. Rund 200 Führungskräfte haben diese Boni-Zahlungen erhalten. Insgesamt beliefen sich diese auf 2,9 Mio. Euro, davon entfällt eine halbe Million Euro auf den Dreier-Vorstand.

Betriebsrat empörte sich

"Dass sich das Topmanagement Boni ausbezahlt und gleichzeitig viele Passagiere auf die Ticketrückerstattung warten, da verstehe ich die Verhältnismäßigkeit nicht", so der Vorsitzende des Betriebsrats Rainer Stratberger. "Die Außenwirkung der AUA ist fatal. Ich schäme mich fast für das Unternehmen. Es ist unverständlich, dass sich die eigene Führungsmannschaft die Boni auszahlen lässt, während unsere Kunden auf das Geld warten müssen. Das tut mir sehr leid"

Auch Blümel kritisiert

Auch ÖVP, FPÖ und SPÖ sehen die Millionen-Boni kritisch. Finanzminister Gernot Blümel bezeichnet es ebenfalls als "unverständlich". "Wir haben ein gutes Paket geschnürt, um Arbeitsplätze zu sichern und dem Standort eine Perspektive zu geben", so der Minister mit Blick auf die zugesagten Staatshilfen im Volumen von 450 Millionen Euro. "Auch wenn die Zahlungen das Jahr 2019 betreffen, lässt diese Handlungsweise die Sensibilität gegenüber den Steuerzahlern vermissen."

Blümel weiter gegenüber "Heute": "Staatshilfen für das Unternehmen in Anspruch zu nehmen, Mitarbeiter in Kurzarbeit zu haben und als Vorstand gleichzeitig Boni auszubezahlen, ist völlig inakzeptabel. Ich erwarte, dass der Vorstand den Bonus umgehend zurückbezahlt."

Mehr zum Thema
;