Wirtschaft

AUA-Mitarbeiter sauer: "Das wird heftig werden"

Heute Redaktion
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Nach dem Aufsichtsratsbeschluss, der den AUA-Vorstand zur Übertragung des AUA-Flugbetriebs auf die billigere Tochter Tyrolean ermächtigt hat, ist etlichen in der AUA-Pilotenschaft bang.

Eine bisher letzte Verhandlungsrunde am vergangenen Wochenende, die den Zwangsumstieg noch hätte abwenden können, war fehlgeschlagen, wie der APA bestätigt wurde. Am kommenden Montag Vormittag wird eine turbulente Betriebsversammlung der AUA-Bordbelegschaft in Wien-Schwechat erwartet. AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard will bei der Betriebsversammlung ab 9.30 Uhr über den Stand der Dinge informieren.

"Wir werden dort alle rechtlichen Schritte ausloten. Das wird sicher recht heftig werden", sagte Minhard am Donnerstagnachmittag. Fristen für die betroffenen Mitarbeiter beginnen noch nicht zu laufen, denn "wir haben keine Informationen über die geplanten Arbeitsbedingungen und keine Details, wie der Betriebsübergang stattfinden soll", wie Minhard sagte.

"Das ist keine gute Variante"

Der Vorstand habe jetzt einmal den Betriebsübergang eingeleitet, nicht aber technisch vollzogen. "Wir sagten immer und sagen immer noch, dass das keine gute Variante ist", so der Betriebsrat. Ein Auskauf aus den alten Verträgen wäre die bessere Lösung gewesen, meint Minhard. "Dafür, dass die Leute bleiben, wollte der Vorstand kein Geld ausgeben, wohl aber für Abfertigungen und andere Kosten des Übergangs".

AUA-Chef Jaan Albrecht hat heute von bereits 40 vollzogenen AUA-Pilotenabgängen gesprochen, Minhard weiß von knapp 50. Die Betriebsräte fürchten immer noch, dass es 200 bis 300 AUA-Piloten werden, die lieber den Abgang mit Abfertigung wählen anstatt unter Tyrolean-ähnlichen Verhältnissen zu fliegen. Da wäre man dann bald auf hundert Millionen Euro an Abfertigungen.

Unlogische Feststellungen

Als unlogisch wertet der Betriebsrat die Feststellungen der AUA-Spitze, wonach die AUA-Piloten ab Juli im KV-freien Raum unterwegs seien, die Tyrolean-Crews aber nicht. Beide Kollektivverträge hätten den gleichen Status  - "gekündigt" per Ende Juni, mit einjähriger Nachfrist.