Wirtschaft

AUA will im Juni wieder abheben

Die Verhandlungen mit der Regierung um Staatshilfen laufen auf Hochtouren. Wie man aus internen Kreisen hört, sei die Stimmung grundsätzlich positiv. Am 18. Mai soll der Business-Plan für die AUA stehen.

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Es gibt hoffnungsvolle Signale für einen Neustart bei der österreichischen Fluglinie.
Es gibt hoffnungsvolle Signale für einen Neustart bei der österreichischen Fluglinie.
picturedesk.com

Am Dienstagnachmittag verhandelten Sebastian Kurz, Werner Kogler, Gernot Blümel und Leonore Gewessler sowie Staatssekretär Magnus Brunner mit dem Lufthansa-Chef Carsten Spohr per Videokonferenz. Die Regierung hatte dabei betont, dass er Österreich im Gegenzug für Staatshilfe Sicherheiten bieten müsse.

Flughafen Wien als Langstrecken-Drehkreuz

Die Garantie für den Standort und Ausbau des Flughafens Wien zum Langstrecken-Drehkreuz stehe in den Gesprächen im Fokus. Sollte die Lufthansa die Zusagen für ihre Tochter AUA nicht einhalten, könnten hohe Pönale drohen.

Auch der AUA-Aufsichtsrat wurde per Telefonkonferenz über den Stand der Verhandlungen informiert. Die Zwischenbilanz mit der staatlichen Finanzierungsagentur Cofag, den Banken und der Regierung sieht derzeit etwas besser aus als noch vor ein paar Tagen.

Bis zum 18. Mai muss die Fluglinie einen plausiblen Business-Plan vorlegen, wie sie den Neustart schaffen will. Voraussetzung dafür ist eine Reduzierung der Kosten um 20 Prozent. Dass die AUA stark auf die Kostenbremse steigen muss, steht außer Frage. Das bedeutet naturgemäß auch Einschnitte beim Personal. 

Die Mitarbeiter seien bereit, 300 bis 400 Millionen Euro insgesamt bis 2023 an Gehaltskürzungen zu schultern, berichtet der "Kurier". Weiter sollen 1.100 Stellen abgebaut und die Kurzarbeit verlängert werden. Sollte es zu keiner Einigung kommen, würde die Insolvenz folgen. Dabei müssten 2.000 bis 3.000 Stellen abgebaut werden.

Lufthansa und Swiss heben im Juni wieder ab

Eine Beteiligung der Republik Österreich an der Lufthansa wird ebenfalls noch diskutiert. Auch wenn die deutsche Regierung bei den Lufthansa-Töchtern nur nationale Beteiligungen akzeptieren will.

Die AUA beobachte den Markt, aus dem erste positive Signale kämen. Lufthansa und Swiss wagen den Neustart im Juni, auch die österreichische Fluglinie würde da gerne nachziehen. Derzeit sind alle regulären AUA-Flüge bis einschließlich 31.5. gestrichen.

Es gilt jedoch Vorsicht bei der Wiederaufnahme. "Ein zu frühes Starten könnte dazu führen, dass wir zu viel Cash verbrennen, was wir uns noch weniger leisten können als unsere Konzernschwestern", heißt es aus Verhandlerkreisen.