Österreich

AUA-Opfer erzählt von Horror-Nacht am Airport

Heute Redaktion
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Bild: privat

Am Rückflug von Teneriffa wurden wegen eines Gewitters über Wien 189 Urlauber von der AUA-Tochter Lauda Air nach Bratislava geflogen - und dort dann einfach im Stich gelassen. Ein Passagier erzählt jetzt Details der Skandal-Nacht.

Am Rückflug von Teneriffa wurden wegen eines Gewitters über Wien 189 Urlauber von der AUA-Tochter Lauda Air nach Bratislava geflogen – und dort dann einfach im Stich gelassen. Ein Passagier erzählt jetzt Details der Skandal-Nacht.

Nach der Landung in Bratislava hob die Maschine nicht mehr ab, da die Crew ihre Arbeitszeit überschritten hatte. "Der Pilot warf alle aus dem Flieger. Wir wollten wissen, wann wir wieder abheben, doch die Besatzung war verschwunden", berichtet der Wiener Erwin A. (57), der mit Ehefrau und Sohn (12) im Jet saß.

Am Flughafen herrschten Chaos und Ratlosigkeit: "Es gab weder Getränke, noch zu essen. Und wir durften die Gepäckhalle nicht verlassen. Auf den WCs fehlten Seife und Papier. Unsere Koffer bekamen wir erst nach vier Stunden." Übermüdete Kinder quengelten, dehydrierte Senioren stöhnten.

Um 4 Uhr früh entschied die AUA, die Passagiere sollen sich selbst um die Heimreise kümmern, obwohl um die Zeit in Bratislava keine Taxis, Busse oder Züge fahren: "Wir mussten Taxis aus Wien bestellen."

Schadenersatz ausständig

Die AUA versucht, die Wellen mit Spesenersatz und 150-Euro-Gutscheinen zu glätten. Für Erwin A. nicht genug. Laut EU-Verordnung 261/04, sagt er, stünden jedem Passagier die Rückzahlung des Ticketpreises plus 600 Euro Entschädigung zu: "Ein Fall für meine Rechtsschutzversicherung."