Wirtschaft

AUA-Passagiere brauchen heute gute Nerven

Heute Redaktion
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Bei der AUA (Austrian Airlines) geht es rund. Die deutsche Lufthansa muss in ihrer österreichischen Tochter die hohen Verluste wegbringen. Der Vorstand wird deshalb den österreichischen Tochterkonzern umbauen, der Betriebsrat protestiert ab 9.30 Uhr dagegen - was zu Beeinträchtigungen für Passagiere führt.

Die Lufthansa will alle AUA-Kollektivverträge, teure Zuschläge, Arbeitszeitregeln und Pensionssysteme ändern. Am Montag hat die AUA-Spitze einseitig einen neuen Kollektivvertrag ausarbeiten lassen, den die Betriebsräte allerdings verweigern. Am Flughafen am AUA-Hauptquartier ist heute Freitag ab 9.30 Uhr eine Protest-Betriebsversammlung des Bodenpersonals, Beeinträchtigungen im Flugbetrieb in Wien-Schwechat sind in der Zeit wahrscheinlich.

Proteste der Piloten und Kabinen-Mitarbeiter werden in den folgenden Wochen erwartet. Für die AUA unter ihrem neuen Vorsitzenden Jaan Albrecht geht es nun nicht mehr bloß um Einzelmaßnahmen wie einen 5-prozentigen Gehaltsverzicht, der nach drei Jahren wieder aufgefressen ist. Das wurde den Belegschaftsvertretern in den angelaufenen Verhandlungen klargemacht. Und: Die jetzigen Pläne gelten als ultimativ. Viel Zeit ist nicht mehr.

Auch Tyrolean betroffen

Das Management überarbeitet mit Hilfe eines dafür engagierten internationalen Beraters alle Strukturen. Davon ist auch Tyrolean betroffen, deren Pilotencrews heute schon bis zur Hälfte billiger kommen als die Mannschaften nach den ursprünglichen alten AUA-Tarifverträgen. Ob Tyrolean weiter ausgetöchtert bleibt oder mit der AUA ganz zusammengelegt wird, ist in Prüfung.

Ende Februar dürfte die Gangart jedenfalls verschärft werden. Am 29. Februar steht das neue Sparpaket wieder im Mittelpunkt der Beratungen der Aufsichtsräte. Da will die Lufthansa zumindest erste Fortschritte sehen, wohin die Reise geht. Die AUA muss auch ihre Kapitalstruktur verbessern.