Wirtschaft

Auch 2023 sparen Österreicher munter bei Gas und Strom

Nicht nur wegen der Preisexplosionen im Bereich Gas und Strom wird die Bevölkerung dringend zum Sparen angehalten. Im Jänner ging die Taktik voll auf.

Angesichts der angespannten Energie-Lage wird die Bevölkerung vonseiten der Politik immer wieder zum Sparen angehalten – scheinbar mit Erfolg. 
Angesichts der angespannten Energie-Lage wird die Bevölkerung vonseiten der Politik immer wieder zum Sparen angehalten – scheinbar mit Erfolg. 
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Strom- und Gasverbrauch waren im ersten Kalendermonat des Jahres in Österreich deutlich rückläufig. Verglichen mit dem Jänner des Vorjahres sank der Stromverbrauch um 7,2 Prozent, der Gasverbrauch sogar um ganze 21,5 Prozent. Diese Zahlen veröffentlichte die verantwortliche Regulierungsbehörde E-Control am Freitag. 

Die vergleichsweise extrem hohen Temperaturen im Jänner waren allerdings nur zum Teil für den rückläufigen Verbrauch verantwortlich. Die Stromproduktion fiel geringer aus, jedoch waren die Gasspeicher besser gefüllt als im Vorjahr. Angesichts der Produktions-Lage ist der geringere Verbrauch also von wichtiger Bedeutung. 

Wasserkraft macht fast die Hälfte aus

Zu Jahresbeginn lag der Inlandsstromverbrauch bei 6,23 Terrawattstunden (TWh) – damit ganze 7,2 Prozent unter dem Vorjahres-Niveau. Verglichen mit dem Jänner 2022 wurde gleichzeitig um 14,9 Prozent weniger Strom produziert. Den größten Anteil an der heimischen Stromproduktion hatte die Wasserkraft mit satten 48,3 Prozent. 

Wärmekraftwerke generierten wiederum 30,2 Prozent des Stroms. Rückläufig war die Stromausbeute an den Windkraftanlagen, wo 21,2 Prozent weniger produzierter Strom heraussprang als im Vorjahresmonat – der Anteil an der Gesamtproduktion lag bei 15,2 Prozent.

Temperaturen nicht alleinverantwortlich für Rückgang

Wegen der angespannten Lage gingen die Exporte um 12,4 Prozent zurück, während die Importe um 7,2 Prozent auf 2,84 TWh anstiegen. Der Importsaldo lag bei 1,18 TWh, was 56,6 Prozent über dem Vorjahreswert liegt.

Der Rückgang beim Gasverbrauch übertrumpft jenen beim Strom deutlich – hier ist ein Minus von 21,5 Prozent zu verbuchen. 9,91 TWh wurden im Jänner verbraucht. Die E-Control dazu: "Dieser Rückgang ist nur teilweise auf die vergleichsweise milderen Temperaturen im Jänner 2023 zurückzuführen, da die Heizgradtage nur um etwa vier Prozent unter jenen des Vorjahres lagen".

Prall gefüllte Gasspeicher

Auch die Gasproduktion im Inland war rückläufig: Mit 0,58 TWh wurde inklusive der Einspeisung biogener Gase um 16,3 Prozent weniger Gas produziert. 

Positives gibt es über den Speicherstand zu berichten: Mit 10,45 TWh wurde um 21 Prozent weniger Gas aus den Speichern entnommen, während 1,58 TWh eingespeichert wurden. Die heimischen Gasspeicher waren im Jänner mit 75 TWh deutlich besser gefüllt, letztes Jahr waren es noch 21,25 TWh. Import und Export brachen jeweils um beinahe die Hälfte ein (Minus 46,3 bzw. 47,6 Prozent).

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    E-Control-Vorstand <a target="_blank" data-li-document-ref="100257983" href="https://www.heute.at/g/wolfgang-urbantschitsch-zib2-orf-e-control-strompreis-tarifteuerung-100257983">Wolfgang Urbantschitsch</a> zu Gast bei Armin Wolf in der ZIB2 am 1. März 2023.
    E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch zu Gast bei Armin Wolf in der ZIB2 am 1. März 2023.
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