Auch Baden selbst kritisiert jetzt Bau von 3. Gymnasium

Vor über einem Jahr erhielt die Kurstadt Baden den Zuschlag für ein drittes Gymnasium, denn das BG/BRG Baden Biondekgasse sowie das BG/BRG Baden Frauengasse platzt aus allen Nähten. Im März 2022 gaben Bildungsminister Martin Polaschek, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der damalige Bildungsdirektor von NÖ, Johann Heuras, die Entscheidung bekannt.
Traiskirchner Kinder pendeln
Lange Mienen gab es diesbezüglich im benachbarten Traiskirchen mit seinen über 18.000 Einwohnern. SPÖ-Bürgermeister Andreas Babler zeigte sich massiv enttäuscht. "Seit 2001 bemüht sich unsere Stadt um den Standort. Trotz Antrags um Aufnahme in das Schulentwicklungsprogramm, der abermals 2017 erfolgte, wurde gegen Traiskirchen und die Südregion des Bezirks entschieden", sagte er damals im "Heute"-Gespräch.

Zahlreiche Kinder aus Traiskirchen müssten seit Jahren nach Baden pendeln, um ein Gymnasium besuchen zu können. Vier Klassen könne man alleine aus Traiskirchen füllen. Hierbei seien Nachbargemeinden aber noch gar nicht eingerechnet, meinte Babler 2022 zu "Heute".
SPÖ Baden übt Kritik
Jetzt – der Start der neuen Container-Schule am Bildungscampus rückt immer näher – kommt auch aus Baden selbst Kritik an dem Projekt. Die SPÖ fragt sich, ob man nicht vielleicht doch eine Schülerstromanalyse machen und das neue Gymnasium in einer anderen Gemeinde bauen sollte.
"Eine Schule soll dort gebaut werden, wo die Schüler*innen wohnen und diese sollten nicht genötigt werden, lange Fahrzeiten auf sich zu nehmen. Die SPÖ ist immer für den Ausbau eines Bildungsangebotes im Bezirk und unterstützt dies, jedoch sollte diese Entscheidung einem gesamtheitlichen Plan folgen", sagt SPÖ-Gemeinderat Peter Preitler.
Dass der Bedarf grundsätzlich gegeben sei, will man nicht abstreiten, die stark wachsenden Gemeinden nördlich und östlich von Baden (das wäre dann beispielsweise Traiskirchen, Anm.) seien aber als möglicher Standort ebenfalls zu betrachten, gibt die SPÖ Baden zu bedenken.
Ein Gymnasium außerhalb von Baden würde zudem den Zustrom verringern und deshalb automatisch wieder mehr Platz für Badens Schüler in den bereits bestehenden beiden AHS schaffen. Auch verkehrstechnisch sei der Plan zu überdenken. Der Container-Aufbau mittem im Wohngebiet "mit relativ schmalen Straßen in der Rudolf Zöllner Straße, Ecke Rohrfeldgasse" scheine für eine "relativ große mehrklassige AHS nicht geeignet".
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