Wirtschaft

Auch Föhn und Rasenmäher im EU-Visier

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Staubsauger gehören mit Leistungen um die 2000 Watt zu den energiehungrigen Haushaltsgeräten. Die EU will das ändern und begrenzt ab 1. September ihre Wattzahl. Teppichböden sollen aber auch weiterhin sauber werden. Aber auch Föns und Rasenmäher sollen gedrosselt werden.

gehören mit Leistungen um die 2000 Watt zu den energiehungrigen Haushaltsgeräten. Die EU will das ändern und begrenzt ab 1. September ihre Wattzahl. Teppichböden sollen aber auch weiterhin sauber werden. Aber auch Föns und Rasenmäher sollen gedrosselt werden.

Staubsauger verbrauchen nach Ansicht der EU-Kommission zu viel Strom. Die Durchschnittsleistung liege derzeit bei 1.800 Watt. Das gehe zu Lasten der Umwelt und des Geldbeutels. Nach einer Berechnung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) belaufen sich die Stromkosten mit solch einem Gerät pro Jahr auf knapp 90 Euro. Zugrunde gelegt wurden eine halbe Stunde Saugen täglich und ein Preis von 27 Cent pro Kilowattstunde Strom.

Ab Montag ist die Wattzahl auf 1.600 begrenzt. Damit in Verbindung steht eine Deckelung des Jahresverbrauchs. Die Saugleistung soll nicht darunter leiden. Die Geräte müssen deshalb auch Vorgaben für die Staubaufnahme erfüllen. Daneben wird ein Etikett obligatorisch, ähnlich wie es schon Fernseher oder Waschmaschinen, tragen.

Geräte, die bereits im Laden liegen und über 1.600 Watt verbrauchen, dürfen noch verkauft werden. Hersteller dürfen solche Geräte ab Montag aber nicht mehr auf den Markt bringen. Die EU rechnet durch die Staubsauger-Vorgaben ab 2020 mit Einsparungen von 19 Terrawattstunden Strom pro Jahr. Das entspreche der Leistung von mehr als vier Atomkraftwerken. Der vzbv macht die Rechnung für die Verbraucher auf: Ein Sauger der Klasse A verbrauche etwa die Hälfte weniger Strom als ein F-Gerät.
Wie sind die Angaben auf dem Etikett zu lesen?

Die Klasse A und die Farbe Grün bedeuten jeweils das beste Ergebnis; Klasse G und Rot das schlechteste. Da die technologische Entwicklung aber weiterläuft, wird die Skala in einigen Jahren voraussichtlich ausgereizt sein. Deshalb werden dann Pluszeichen hinter dem A eingesetzt. Ein Apparat mit A++ ist besser als ein Gerät mit einem A oder einem A+.
Auch Föhn und Rasenmäher im EU-Visier

Jetzt wird in Brüssel auch über die Drosselung anderer Haushaltsgeräte nachgedacht, wie Sprecherin von Energiekommissar Günther Oettinger in Brüssel einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) bestätigte. Eine interne Liste der EU-Kommission schlage unter anderem Haartrockner, Wasserkocher, Akkuschrauber, Rasenmäher und Smartphones zur Regulierung vor, berichtete die Zeitung. Über diese Liste solle in Kürze eine Vorentscheidung fallen.

Die von einer unabhängigen Beratungsfirma angefertigte Studie werde zeigen, ob Handlungsbedarf bestehe. Erst dann könnte die Kommission weitere Regulierungen vorschlagen, sagte sie.