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Auch Wiener Ägypter geben Stimme ab

Heute Redaktion
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Während die ägyptische Opposition noch auf eine Verschiebung des Verfassungsreferendums hofft, hat die Abstimmung im Ausland bereits begonnen. An Botschaften und diplomatischen Vertretungen sind ägyptische Bürgerinnen und Bürger zur Stimmabgabe aufgerufen. Die betrifft auch die 5.300 Ägypter in Österreich. Die Türen stünden für den Urnengang offen, sagte die ägyptische Botschaft in Wien.

Während die hofft, hat die Abstimmung im Ausland bereits begonnen. An Botschaften und diplomatischen Vertretungen sind ägyptische Bürgerinnen und Bürger zur Stimmabgabe aufgerufen. Die betrifft auch die 5.300 Ägypter in Österreich. Die Türen stünden für den Urnengang offen, sagte die ägyptische Botschaft in Wien.

Medien in Kairo meldete unterdessen, die islamistische Führung des Landes habe einen Weg gefunden, damit das Referendum trotz des angekündigten Boykotts eines Großteils der Richter stattfinden kann.

Da nicht genügend Richter bereit sind, den Urnengang zu überwachen, soll die Abstimmung über den Verfassungsentwurf nun an zwei Tagen stattfinden - dem 15. und dem 22. Dezember. In Kairo und neun weiteren Provinzen werde am kommenden Samstag abgestimmt. Die anderen Provinzen sind wahrscheinlich eine Woche später dran.

Opposition läuft weiter Sturm

Die Opposition kritisierte den Plan. Der Aktivist Wael Ghoneim erklärte, die Ergebnisse des ersten Wahltages könnten Wähler beeinflussen, die später ihre Stimme abgeben. Die liberalen Parteien, die Linke und die Kirchen lehnen den Verfassungsentwurf ab, weil die Islamisten ihrer Ansicht nach den Umbau Ägyptens zu einer Islamischen Republik vorbereiten.

Mit Witz und Musik wollen junge Aktivisten in Ägypten den umstrittenen Verfassungsentwurf der Islamisten zu Fall bringen. Die Revolutionsbewegung 6. April veröffentlichte am Mittwoch ein Lied mit dem Titel "Sag nein zur Verfassung!". Die Ägyptische Vereinigung zur Unterstützung des Zivilen Staates richtete sich hingegen mit einer Karikaturen-Sammlung an die Wähler.

Die Karikaturen, die mit Erklärungen in der ägyptischen Umgangssprache versehen sind, zeigen unter anderem einen mittellosen Bürger, dem Ärzte die Behandlung verweigern und eine gefesselte Frau, die von ihrem langbärtigen Ehemann ausgepeitscht wird.

Oppositionelle wollen verhandeln

Ägyptische Oppositionellen wollen am Mittwoch an einem vom Militär einberufenen Treffen mit teilnehmen. Das sagte der Oppositionspolitiker Ahmed Said am Mittwoch Stunden vor den geplanten Gesprächen.

Mit seiner Partei der Freien Ägypter wolle er nun beraten, wie die Teilnahme genau aussehen solle. Das Treffen mit Mursi war für den Nachmittag geplant. Das Militär hatte angesichts der wachsenden Krise im Zusammenhang mit einem geplanten Verfassungsreferendum zu den Gesprächen geladen.