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Auch Wiens Ordensspitäler wollen streiken

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Die Betriebsrätekonferenz der Ordensspitäler Österreichs legt ihren Fahrplan für Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik fest. "Beschäftigte haben dem Verhandlungsteam der Gewerkschaft vida einen klaren Auftrag erteilt!", so Willibald Steinkellner, Vize-Chef der Gewerkschaft vida.

Die Betriebsrätekonferenz der Ordensspitäler Österreichs legt ihren Fahrplan für Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik fest. "Beschäftigte haben dem Verhandlungsteam der Gewerkschaft vida einen klaren Auftrag erteilt!", so Willibald Steinkellner, Vize-Chef der Gewerkschaft vida.
Nach den Ärzten der KAV-Spitäler und den niedergelassenen Ärzten könnten nun bald auch die Beschäftigten der Ordensspitäler streiken. "Nachdem die Arbeitgeber in fünf Verhandlungsrunden nicht in der Lage waren, ein akzeptables Angebot vorzulegen, haben wir während der letzten zehn Tage die Beschäftigten in den Betrieben informiert und sie zum weiteren Vorgehen befragt", so Willibald Steinkellner (vida). An den Befragungen haben sich deutlich über 50 Prozent der Beschäftigten beteiligt und mit überwältigender Mehrheit für Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik gestimmt, betont Steinkellner: "Der Auftrag aus den Belegschaften ist eindeutig: 92 Prozent sind bereit, für eine faire Einkommenserhöhung zu kämpfen!"

"Die heutige Konferenz hat die Entschlossenheit der Belegschaften und von uns BetriebsrätInnen bewiesen. Wir schicken eine deutliche Botschaft an die Arbeitgeber. Und zwar, dass wir uns endlich eine angemessene Erhöhung erwarten", so Helga Kien, Konzernbetriebsratsvorsitzende der Vinzenz Gruppe. "Was bisher vorgelegt wurde, hätte jedoch Verschlechterungen bedeutet! Und das, obwohl zwischen den Einkommen in den Ordensspitälern und jenen im öffentlichen Bereich ohnehin schon eine enorme Lücke klafft", kritisiert die Gewerkschafterin.

Besonders dreist ist für Kien, dass in einigen Ordensspitälern ausgerechnet zu Weihnachten der bestehende Kollektivvertrag nicht eingehalten wird: "Die KV-Bestimmung sieht eindeutig vor, das alle MitarbeiterInnen für den 24. und den 31. Dezember Gutstunden bekommen. Wir hören von zahlreichen Beschäftigten, dass diese Bestimmung einfach ignoriert wird und ihre Sollstunden nicht entsprechend reduziert werden! Das ist ein klarer Kollektivvertragsbruch!"

Bei den Verhandlungen geht es einerseits um die Einkommen von österreichweit rund 8.000 Beschäftigten. Die betroffenen Wiener Ordensspitäler sind die Krankenhäuser der Barmherzigen Brüder und der Barmherzigen Schwestern, das Orthopädische Spital Speising, das Krankenhaus Göttlicher Heiland, das Herz Jesu Krankenhaus, St. Elisabeth, St. Josef und das Hartmannspital mit insgesamt rund 4.500 MitarbeiterInnen. Jedes 5. Wiener Spitalsbett steht in einem dieser acht Ordensspitälern.
 

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