Wirtschaft

"Auf Dauer" – Experte schockt mit Teuerungs-Ansage

Die Prognosen für die nächsten Monaten sind düster. Die Teuerungskrise wird uns noch lange begleiten, warnt IHS-Chef Klaus Neusser im ORF.

Roman Palman
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IHS-Direktor Klaus Neusser zu Gast in der ZIB2 mit Martin Thür am 30. Juni 2022.
IHS-Direktor Klaus Neusser zu Gast in der ZIB2 mit Martin Thür am 30. Juni 2022.
Screenshot ORF

Die Teuerung reißt riesige Löcher in die Geldbörserl der Österreicher. In der ZIB2 mit Martin Thür konnte der Wirtschaftsexperte und Direktor des Instituts für Höhere Studien, Klaus Neusser, mit keinen guten Nachrichten aufwarten: "Wir denken, dass die Inflation gekommen ist, um zu bleiben". Das aktuell hohe Niveau von rund 8 Prozent werde sich zwar reduzieren, "aber unter vier Prozent werden wir nicht gehen können."

Das von der EZB gesteckte Ziel, die Inflation auf etwa zwei Prozent zu drücken, sei wohl nicht erreichbar. Dazu müsste die Zentralbank den Zins noch weiter erhöhen, doch das sei wegen der unterschiedlichen Verschuldungssituation der EU-Staaten ein schwieriger "Spagat". Länder wie Italien würden dadurch große Probleme bekommen.

IHS-Direktor Klaus Neusser zu Gast in der ZIB2 mit Martin Thür am 30. Juni 2022.
IHS-Direktor Klaus Neusser zu Gast in der ZIB2 mit Martin Thür am 30. Juni 2022.
Screenshot ORF

Rezession droht

Eine Rezession ist nicht ausgeschlossen, doch derzeit sei er noch auf "optimistischer Seite", sagt Neusser. Das gilt aber nur, solange sich an der gegenwärtigen Situation nichts ändert. Das große Bedrohungsszenario: ein plötzlicher Gas-Stopp aus Russland. Ein solcher hätte aber "dramatische Effekte" auf die Energiepreise. 

"Wenn ab heute ein Lieferstopp wäre, dann würden wir in eine Rezession – über 3 Prozent Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt – schlittern", warnt der Wirtschaftswissenschaftler. Viel hänge davon ab, ob die Industrie Gas durch Erdöl substituieren könnte, oder ihre Produktion stoppen müsste. Da gebe es aber starke Unterschied zwischen den Branchen.

"Ganz dramatisch" wären dann auch die Folgen für den Arbeitsmarkt, der um vier bis fünf Prozent einbrechen würde. Regional besonders betroffen wären die Mur-Mürz-Furche und Oberösterreich.

IHS-Direktor Klaus Neusser zu Gast in der ZIB2 mit Martin Thür am 30. Juni 2022.
IHS-Direktor Klaus Neusser zu Gast in der ZIB2 mit Martin Thür am 30. Juni 2022.
Screenshot ORF

Reallohnverluste

Die knapp vier Prozent an Reallohnverlusten im heurigen Jahr resultieren laut Neusser aus den Lohnrunden vom vorigen Jahr wo eine geringere Inflation antizipiert worden war. "Für nächstes Jahr gehen wir schon davon aus, dass die Reallöhne wieder steigen". Der Grund: Bei den nächsten Lohnrunden werde die Teuerung dann eingepreist werden.

"Wir werden alle am Ende des Jahres ein bisschen ärmer sein als zu Beginn", "auf Dauer" um drei Prozent" so Neusser. "Wir müssen uns darauf einrichten, dass wir jetzt nicht mehr so wohlhabend sind, wie wir waren".

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