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Auf dieser Ferieninsel sind Männer verboten

An der Küste Finnlands entsteht ein Ferienressort ausschließlich für Frauen. Mit Feminismus habe das nichts zu tun, sagt Gründerin Kristina Roth.

Heute Redaktion
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Auf dieser Insel sind nur Frauen erlaubt.
Auf dieser Insel sind nur Frauen erlaubt.
Bild: zVg

Sorry, Männer, aber auf der SuperShe-Insel seid ihr nicht willkommen. Ab Juni öffnet an der finnischen Küste ein exklusives Ferienresort seine Tore, in dem Frauen unter sich sein können. Das Projekt ist die Vision der deutschen Unternehmensberaterin Kristina Roth, die seit über 15 Jahren im IT-Bereich in New York tätig ist. "Der Ort soll den Frauen die Möglichkeit geben, Zeit mit sich selber zu verbringen, aber gleichzeitig einen Austausch mit anderen Gästen ermöglichen. Am Schluss soll das Gefühl entstehen, dass man Ferien mit Freundinnen verbracht hat", sagt Roth zum Schweizer Medium "20 Minuten".

Die Idee habe nichts mit einer «feministischen Agenda» zu tun, betont die Gründerin der SuperShe-Insel. Sie spricht eher von einer "Community unabhängiger Frauen, die interessante Geschichten zu erzählen haben, die gern reisen, die ihren Körper pflegen, die die Natur genießen, die gern neue Menschen kennen lernen."

Ferien nur mit Bewerbung

Auf der Insel entstehen gerade vier Holzhütten mit Blick aufs Meer für Platz für sechs bis zehn Gäste. Wo genau die Insel liegt, will Kristina Roth jedoch nicht verraten. Ihr Freund habe ihr im letzten Sommer erzählt, dass das Grundstück zum Verkauf stehe. "Ein wenig inspirierte mich Richard Branson für mein Projekt", sagt Roth. Der erfolgreiche britische Unternehmer besitzt Resorts auf der ganzen Welt und wenn er nicht gerade selber dort ist, öffnet er die Türen seiner Villen für das Publikum. "Also kaufte ich zunächst die Insel für mich, aber mit der Idee, sie für Mitglieder meiner SuperShe-Community zugänglich zu machen."

Roth ist besonders wichtig, dass im Ferienresort ein gutes Klima entsteht – darum müssen sich die Gäste auch zuerst für einen Aufenthalt auf der SuperShe-Insel bewerben. An der Ferienstimmung solle das nicht rütteln, verspricht sie.

Wenn der Zickenalarm losgeht, dann heisst es Nein

"Es ist eine andere Art, Ferien zu machen. Ich möchte darum diese Entspannungszeit etwas kuratieren. Ich will zuerst etwas über meine Gäste erfahren, bevor sie buchen dürfen. Ich will wissen, ob sie zur Gruppe passen werden, denn ein fauler Apfel verdirbt das ganze Fass", so Roth.

Die Frauen werden künftig sehen können, wer wann gebucht hat, und dann entscheiden, ob sie zu dieser Zeit auch dabei sein wollen. Einen Zickenkrieg befürchtet sie nicht, schließlich selektiere sie selber ganz genau ihre Kundinnen. "Ich habe eine sehr gute Menschenkenntnis, ein kurzes Gespräch auf Skype wird reichen, um zu sehen, ob der Zickenalarm bei mir losgeht", sagt Roth lachend.

Derzeit werde sie von Anfragen aus aller Welt überrannt. "Ich will keine der Bewerberinnen enttäuschen und werde eine Art finden, um sie Teil der SuperShe-Community werden zu lassen."

Was Kosten angeht, sagt Roth: "Es wird sicher teurer sein als ein Yoga-Retreat in Tulum, Mexiko, aber definitiv günstiger als ähnliche Angebote in Ranches oder Ashrams. Ein sechs-Tage-Erholungsprogramm mit all Inclusive wird also mehr als Budgetferien für 999.- Dollar kosten, aber weniger als die Top-Angebote für 8000 Dollar. Der Preis wird irgendwo dazwischen liegen." Auf dem Programm stehen tägliche Wellness-Aktivitäten wie Yoga, Meditation, Fitness- und Kochkurse und weitere Aktivitäten in der Natur sowie Farm-to-Table-Essen.

Das Personal ist weiblich – außer in der Wäscherei

Dass auch das Personal ausschließlich weiblich ist, kann die Unternehmerin nicht ganz garantieren. "Die Betreuerinnen, Köchinnen und Trainer sicher schon, aber im Wartungsteam oder in der Wäscherei werden höchstwahrscheinlich auch Männer arbeiten. Ich werde mir aber noch was einfallen lassen, dass sie nicht über die ganze Insel spazieren."

Für die Sicherheit auf der Insel will sie persönlich sorgen, sollte mal ein Mann die Ruhe der Frauen stören wollen. "Ich bin eine starke Frau. Ich werde dafür sorgen, dass er so etwas nie mehr versucht", meint Roth witzelnd.

(red)