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Auf Ibiza streiken alle Zimmermädchen

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Schlechte Bezahlung, Überstunden, keine freien Tage! Den Zimmermädchen auf der spanischen Mittelmeerinsel reicht es. Sie legen am Wochenende ihre Arbeit nieder.

Urlauber warten dieses Wochenende vergebens auf ein Zimmerservice, sie müssen ihre Betten selber machen!

Mit ihrem Streik rebellieren die 8.000 Zimmermädchen auf Ibiza und auf Formentera gegen die schlechten Arbeitsbedingungen. Sie fühlen sich von den Hoteliers ausgebeutet, ihren Unmut tun sie mitten in der Hochsaison kund.

Die Liste der Klagen ist endlos lang

Die Zimmermädchen werden nicht ausreichend bezahlt, müssen im Akkord arbeiten und unbezahlte Überstunden leisten. Oft werden sie diskriminiert und haben auch keine freien Tage. Belegt werden die Vorwürfe auch durch den Kinofilm "Hotel Ausbeutung".

Zimmermädchen müssen 30 Zimmer pro Tag putzen

„Wir halten den Tourismus, den wichtigsten Motor der nationalen Wirtschaft, in Gang", klagt eine der Reinigungsfrauen im Kinofilm an. "Wir sind keine Menschen sondern Maschinen".

Geht es nach den Reinigungsdamen, muss die Arbeitsbelastung verringert werden: „Normalerweise müssen wir 21 oder 22 Zimmer am Tag säubern, aber manche Kolleginnen müssen bis zu 30 Zimmer herrichten. Das ist unmenschlich", klagt Milagros Carreño (54). Sie arbeitet seit 30 Jahren als Zimmermädchen und daneben müssten auch noch der Gang, die Speisesäle und die Eingangshallen sauber gemacht werden, viele der Zimmermädchen hätten nicht mal Zeit zu Essen.

Akkordarbeit für einen Lohn von nur 1.000 Euro

Nach den spanischen Tarifverträgen die für die Hotelbranche gelten, sollten die Reinigungsdamen mit 1.600 Euro brutto im Monat entlohnt werden. Doch das ist meistens nicht der Fall: Externe Reinigungsfirmen fühlen sich nicht an Tarifverträge gebunden, sie entlohnen die Frauen nur mit 1.000 Euro. Weiters seien die Frauen durch die harte Arbeit gesundheitlich schwer angeschlagen: Viele Frauen überstehen den Arbeitsalltag nur durch Einnahme von Medikamenten. Laut Gewerkschaft schlucken 70 Prozent der Frauen etwas gegen Rückenschmerzen und Depressionen.

(isa)