Er habe für die islamistische Terrorgruppe IS in Syrien gekämpft und "auf Leute geschossen", soll ein 27-Jähriger im Gefängnis einem Mithäftling erzählt haben. Der Mann informierte den Verfassungsschutz und bot sich als Zeuge an. Nun steht der 27-jährige Tschetschene am Montag (19.2.) erneut vor Gericht in Wien. Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung bzw. in einer kriminellen Organisation lauten die Vorwürfe. Der Mann stand deshalb bereits einmal im Herbst 2018 vor Gericht, wurde damals aber freigesprochen – ein Irrtum?
Laut dem Zeugen soll ihm der Angeklagte Handyvideos gezeigt haben, auf denen der Tschetschene angeblich bewaffnet vor zerstörten Häusern posierte. In einer IS-Datenbank war außerdem sein Name gespeichert. Der Verdächtige soll dem IS versprochen haben, in Europa und in Österreich weiterzumachen – das gab zumindest der Zeuge laut Apa zu Protokoll.
Der Angeklagte soll 2014 im Alter von 18 Jahren mit Hilfe eines Schleppers über Bulgarien und die Türkei nach Syrien gekommen sein. Dort schloss er sich angeblich dem IS an. Im selben Jahr kehrte er auf Bitten seiner Familie zurück nach Österreich. Der gebürtige Tschetschene sitzt seit seinem 19. Lebensjahr durchgehend im Gefängnis, hat eine lange Vorstrafenliste. Für ein Messerattentat auf einen Justizwachebeamten wurde er zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der Mann gilt als aggressiv und gefährlich. Die Sicherheitsmaßnahmen am Wiener Landesgericht werden dementsprechend hoch sein. Für den Angeklagten gilt natürlich die Unschuldsvermutung.