Wien

Ludwig schließt weitere Verschärfungen nicht aus

Bürgermeister Michael Ludwig gab nach dem großen Corona-Gipfel ebenfalls ein Statement ab. Er begrüßt den Stufenplan der Regierung.

Stefanie Riegler
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Michael Ludwig
Michael Ludwig
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Am Mittwoch traf die Bundesregierung mit den Landeshauptleuten und Experten zum großen Corona-Gipfel zusammen, um neue Maßnahmen für den Herbst zu beschließen. Dabei wurde ein Corona-Stufenplan ausgearbeitet, der vor allem Verschärfungen für Ungeimpfte vorsieht.

Bereits am Dienstag lud Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zu einer Pressekonferenz und kritisierte den Bundeskanzler in seinem Vorgehen. Dazu forderte er sechs strikte Regeln, u.a. eine generelle Maskenpflicht in allen Geschäften.

Schule als "Treiber der Pandemie"

Auch am Mittwoch meldete er sich nach dem Treffen mit der Regierung zu Wort und gab ein Pressestatement zur aktuellen Corona-Situation in Wien ab. "Mir war dieses Gespräch sehr wichtig, weil die Situation in den Spitälern sehr ernst ist. Viele Ärzte haben darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Stationen füllen", erklärte Ludwig zu Beginn.

Erst am Montag hat die Schule wieder begonnen. Sie ist laut dem Bürgermeister "ein starker Treiber der Pandemie". "In vielen Ländern sind nach Schulstart die Zahlen stark gestiegen. Ich habe vor dem Sommer schon darauf gedrängt, konsequente Maßnahmen umzusetzen. Es muss den Menschen klar sein, dass die Pandemie nicht beendet ist."

Wien ging in der Pandemie einen eigenen Weg. So gilt die Maskenpflicht nicht nur im Supermarkt, sondern auch im generellen Handel. Auch Kinder ab sechs Jahren müssen testen. Die Bundeshauptstadt hat mit dem Projekt "Alles Gurgelt" eine gute logistische Struktur für PCR-Tests ausgerollt.

"Freue mich, dass die Bundesregierung auf Wiener Weg einschwenkt"

"Ich freue mich, dass die Bundesregierung auf den Wiener Weg eingeschwenkt ist. Die Pandemie ist auch für Geimpfte nicht vorbei", so Ludwig.

Die Maßnahmen, wie etwa die 2G-Regel für die Nachtgastronomie, die Maskenpflicht oder die Verringerung der Gültigkeitsdauer der Antigentests begrüßt Ludwig. Zweiteres wurde in Wien ja bereits umgesetzt. "Uns ist wichtig, dass wir die unkontrollierten Antigen-Tests wegbekommen. Wir haben das in Wien schon weitgehend erledigt", so Ludwig. Auch die verschärften Kontrollen sieht der Bürgermeister positiv: "Es ist immer besser, wenn es bundeseinheitliche Regeln gibt."

"Die Impfung ist die einzige Möglichkeit, sich von dem Virus zu befreien", betont der SPÖ-Politiker. Dennoch glaubt er, dass sich rund 15-20 Prozent nicht impfen lassen werden. Falls es notwendig wird, sind auch zusätzliche Maßnahmen noch möglich. Ludwig möchte die Impfquote zu erhöhen und mit jenen das Gespräch suchen, die noch unsicher sind.

"Alle, die noch nicht geimpft sind, sind besonders gefährdet. Es muss verhindert werden, dass Menschen schwer an Covid erkranken", betont Ludwig.