Politik

Aufgedeckt: "Offizielle Intensivzahlen stimmen nicht"

Die AGES und die Länder haben unterschiedliche Statistiken dazu, wie viele Intensivbetten tatsächlich frei sind. "Heute" sprach mit einem Experten.

Heute Redaktion
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Walter Hasibeder: "Lage katastrophal". Symbolbild
Walter Hasibeder: "Lage katastrophal". Symbolbild
Waltraud Grubitzsch / dpa / picturedesk.com

Wie viele Intensivbetten in Österreich sind wirklich noch frei? Dazu gibt es zwei Statistiken: Die eine ist die offizielle der AGES, die diese Zahlen für das Gesundheitsministerium bereitstellt. Die andere ist der tatsächliche Freibelag, den alle Länder in der „Morgenmeldung“ an den Bund übermitteln. Laut Letzterer waren gestern in Salzburg gerade noch vier Intensivbetten für Covid-Patienten frei, in Tirol sieben. Laut AGES wiederum stehen etwa im besonders pandemiegebeutelten Oberösterreich 38 Prozent der Intensivbetten frei. Österreichweit sind es immerhin ein Drittel.

"Veröffentlichte Zahlen viel zu niedrig"

Sind die Berichte über überlastete Intensivstationen also übertrieben? "Heute" fragte Walter Hasibeder, Präsident der Intensivmediziner. Der ist sicher: "Die offiziellen Zahlen stimmen nicht." Nachsatz: "Hundertprozentig." Sie seien viel zu niedrig. Warum zu niedrige Zahlen veröffentlicht werden? Das wisse er nicht, wolle auch "niemanden beschuldigen, die Zahlen zu beschönigen". Aber: "Irgendwo am Weg zwischen den Gesundheitsbehörden der Länder und der AGES kann etwas nicht stimmen". Er habe sich "immer schon über Berichte über angeblich freie Intensivbetten gewundert", so Hasibeder.

In Wirklichkeit sei die Lage "katastrophal". Ärzte müssten aufgrund überlasteter Intensivstationen bereits abwägen, wer die "besten Überlebenschancen" habe. Nur der bekäme ein Intensivbett. "Früher unvorstellbar." Es handle sich um eine "Bankrotterklärung" der Politik.

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