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Aufgedeckt: So blutig ist das Geschäft mit Garnelen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

An den Garnelen im Supermarkt klebt Blut! Der britische "Guardian" hat in einer Reportage die menschenverachtenden Bedingungen hinter dem Geschäft mit den Meerestieren aufgedeckt: Arbeiter werden als Sklaven gehalten und mit Drogen vollgepumpt, 20-Stunden-Schichten sind keine Seltenheit. Wer nicht gehorcht, wird gefoltert oder auf bestialische Weise umgebracht.

die menschenverachtenden Bedingungen hinter dem Geschäft mit den Meerestieren aufgedeckt: Arbeiter würden als Sklaven gehalten und mit Drogen vollgepumpt, 20-Stunden-Schichten seien keine Seltenheit. Wer nicht gehorcht, werde gefoltert oder auf bestialische Weise umgebracht.

Thailand ist neben China der größte Exporteur von Zuchtgarnelen auf der Welt. Rund 500.000 Tonnen liefert das südostasiatische Land pro Jahr in alle Welt - auch an Supermärkte in Österreich. Die Milliardengewinne werden auf dem Rücken von unzähligen Sklavenarbeitern gescheffelt. In einer sechsmonatigen Recherche deckte die britische Tageszeitung "The Guardian" die menschenverachtenden Bedingungen in den Arbeitshallen auf.

"Ich habe geglaubt, dass ich sterben muss. Sie haben mich angekettet gehalten, sie haben sich nicht um mich gekümmert oder mir Essen gegeben. Sie haben uns wie Tiere verkauft", schildert ein kambodschanischer Arbeitssklave die Zustände.

Bestialische Hinrichtungen als "Exempel"

Menschen aus armen Ländern wie Kambodscha oder Burma werden mit der Aussicht auf Arbeit als Fischer angelockt. Was folgt, sind Jahre des Leidens: Auf Fischkuttern müssen sie 20 Stunden am Tag schuften, Bezahlung gibt es nicht. Die Arbeiter werden mit Amphetaminen vollgepumpt, damit sie länger wachhalten.

"Selbst wenn wir hart gearbeitet haben, wurden wir geschlagen", berichtet ein ehemaliger Arbeiter. Wer nicht gehorcht, wird umgebracht. Ein geflüchteter Sklave berichtet den Reportern gar von einer Massenhinrichtung von 20 Arbeitern - als "Exempel" für die Leidensgenossen. Einer davon wurde von Fischerbooten vierteilt.

Ein Menschenleben um 310 Euro

Die Schiffskapitäne kaufen und verkaufen ihr "Menschenmaterial" um umgerechnet 310 Euro pro Kopf. Die Sklavenschiffe fangen wahllos Meerestiere, die zu Fischmehl für die Garnelenzucht verarbeitet werden. Der größte Abnehmer ist CP Foods, der weltgrößte Exporteur von Garnelen und Garnelenfutter. Unter den Kunden, die das thailändische Unternehmen beliefert befinden isch auch große Supermarktketten wie Walmart, Tesco und auch Aldi/Hofer.

"Wir verteidigen diese Praktiken auf keinen Fall", sagte der Großbritannien-Chef von CP Foods dem "Guardian". Man wisse von den Problemen, habe allerdings keinen Überblick über das Ausmaß. Internationale Organisationen sehen das anders: "Wer Garnelen oder Schrimps aus Thailand kauft, unterstützt Sklaverei", sagte Aidan McQuade von der NGO dem "Guardian".