Niederösterreich
Aufmerksame Angestellte vereitelte Banküberfall in NÖ
Raika-Mitarbeiterin Katharina Doppler ist es zu verdanken, dass ein Bankräuber in Michelhausen noch vor dem Überfall gefasst werden konnte.
In voller Maskierung ist ein 44-Jähriger nahe einer Raika-Bankfiliale in Michelhausen (Bezirk Tulln) in seinem Auto festgenommen worden - mehr dazu hier. Der Wiener Neustädter gestand der Landespolizeidirektion Niederösterreich zufolge, dass er einen Überfall verüben wollte. Ermittlungen der Raubgruppe des Landeskriminalamtes ergaben zudem, dass gegen den Mann wegen Vermögens- und Eigentumsdelikten ein Europäischer Haftbefehl aus Italien besteht.
Laut Polizei hatte der 44-Jährige einen Pkw am Freitag vor 7 Uhr im Nahbereich der Bankstelle abgestellt und schon bei der Hinfahrt beide Kennzeichentafeln abmontiert. Als Tatwaffe führte er eine Softair-Waffe mit. Bis zum Aufsperren der Filiale wartete er mit einer Sonnenbrille, einer Kappe, unter der er ein Tuch trug, und einer FFP2-Maske getarnt in dem Wagen. Zudem trug er Arbeitshandschuhe.
Leugnen war zwecklos
Bankangestellte Katharina Doppler wurde gegen 7.15 Uhr, sie war gerade am Weg in die Arbeit, auf das Auto und den Insassen aufmerksam (vorne und hinten fehlten die Kennzeichen, der Verdächtige schon für den Überfall in voller Montur) und erstattete per Notruf Anzeige. Minuten später klopften Abteilungsinspektor Patrick Weiss-Hubner und seine Polizeikollegen am Wagenfenster, fanden im Pkw sowohl das Überfalls-Equipment sowie den Mann in voller Montur als auch die im Kofferraum versteckten Kennzeichentafeln - Leugnen war hier zwecklos.
"Jüngste Angestellte in der Bank"
„Ich muss ein großes Lob an die Mitarbeiterin, die jüngste Angestellte in der Bank, aussprechen. Sie hat perfekt reagiert“, so Manfred Leitner, Direktor der Raiffeisenbank Tulln, zu der die Bankstelle Michelhausen gehört, gegenüber der "NÖN".
„Wir danken für die Aufmerksamkeit und die Zivilcourage. Wenn es um unsere Sicherheit geht, halten wir felsenfest zusammen - Kooperation und Verbundenheit mit den Menschen bringen uns die schönen Erfolge“, so Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl.
Der 44-Jährige war laut Polizei umfassend geständig. Er wurde festgenommen und über Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert. Sein Motiv: Geldnot.
