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Aufregung in London: Brisante Briefe von Prinz Charles

Heute Redaktion
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Bild: AFP

Prinz Charles ist der Verfasser der "Schwarzen-Spinnen-Memos". Am Mittwoch konnte sich der "Guardian" in einem jahrelangen Rechtsstreit durchsetzen - die britische Regierung musste 27 Briefe von dem Thronfolger an sieben Ministerien veröffentlichen. Die Erkenntnisse: Charles mischte aktiv in der Politik mit, vor allem bei seinen Lieblingsthemen.

Prinz Charles ist der Verfasser der "Schwarzen-Spinnen-Memos". Am Mittwoch konnte sich der "" in einem jahrelangen Rechtsstreit durchsetzen - die britische Regierung musste 27 Briefe von dem Thronfolger an sieben Ministerien veröffentlichen. Die Erkenntnisse: Charles mischte aktiv in der Politik mit, vor allem bei seinen Lieblingsthemen.

Die britische Regierung wollte die Veröffentlichung der Briefe mit allen Rechtsmitteln verhindern, doch am Ende siegte die Pressefreiheit. 27 Messages des Thronfolgers und ältesten Sohnes von Queen Elisabeth II. wurden am Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert. Mit Spannung wurde der Inhalt der zwischen September 2004 und April 2005 verfassten Schreiben erwartet.

Der Inhalt

Charles ging es meistens um seine Lieblingsthemen. Dazu zählen Ökologie, Ernährung und Architektur. Dem "Guardian" zufolge beschwerte sich Charles 2004 beim damaligen Premierminister Tony Blair über schlecht ausgerüstete britische Truppen während des Irak-Kriegs. Er beschwerte sich über die eingesetzten "Lynx"-Hubschrauber: Sie seien veraltet und würden aufgrund von Einsparungen im Verteidigungsministerium nicht ersetzt.

Charles äußerste sich auch zu den Themen:

 

Schicksal von Seevögel und illegaler Fischerei
Schutz historischer Gebäude in Nordirland
Problem der Milchbauern
Systematische Tötung der Dachse
Alternative Medizin


Immer wieder politisch aktiv

Laut Verfassung müssen die Mitglieder des Königshauses politisch neutral bleiben. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Kritik daran, dass Prinz Charles immer wieder politisch aktiv sei und Einfluss auf die Gesetzesgebung des britischen Parlamentes nehme. Dem "Guardian" hat der zehnjährige Rechtsstreit übrigens 400.000 Pfund (553.760 Euro) gekostet.