Österreich

Aufregung um angebliche Schließung des mumok

Heute Redaktion
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Bild: Screenshot petrowodkins.com

Für eine scheinbare Schließung des mumok und für ein wechselvolles Aussendungsgefecht sorgte heute, Dienstag, Vormittag eine kritische Kunstaktion: Der Künstler Petro Wodkins verstellte die Treppe des Wiener Museums moderner Kunst durch Baustellen-Absperrungen, an die er sich gekettet hatte, stellte eine gefakte Museumswebsite unter mumokart.at zusammen und sendete eine E-Mail an die Presse, in der die Schließung verkündet wurde.

Wegen eines "inakzeptabel hohen Anteils von Besuchern aus sozioökonomisch wohlhabenden Gruppen" und dem "schwindenden Interesse der Besucher für die Kunst zugunsten der Museumsshops, Restaurants etc." habe sich das Museum zu dieser "drastischen Entscheidung" durchgerungen, hieß es in der E-Mail. Das mumok betonte, in die Aktion in keiner Form eingebunden zu sein.

Begonnen hatte die Aktion durch eine E-Mail von der Domain mumokart.com, in der die Schließung im Namen von mumok-Direktorin Karola Kraus verkündet wurde. Das mumok stellte daraufhin in einer eigenen Aussendung klar, die korrekte Domain des Hauses laute mumok.at.

Kunst könne nicht "in Museen eingesperrt sein"

Eine zweite E-Mail des Künstler folgte dann von mumok.at: Darin gab er sich als mumok-Marketingleiter aus, der auf die "Falschmeldung" über die Schließung vom Vormittag reagiert: Man gebe dem Künstler Wodkins recht, dass Kunst "zum Prestigeobjekt einer gehobenen Mittelschicht verkommen ist". Allerdings sei es "unsere Aufgabe (...), bestehende Kunst zu erhalten und nicht neue zu fördern."

Gegen Mittag verbreitete Wodkins, der sich auf seiner eigenen Website vornimmt, die "globale Kunstszene zu revolutionieren", in einer dritten Aussendung - diesmal unter seinem echten Namen - dann Fotos von seiner Aktion vor dem Museum und klärte auf: "No, it was me. I closed it down." Die Aktion habe er gestartet, weil es bei Kunst nicht um "sozioökonomische Positionierung" gehen sollte: Kunst sei der Kern des Lebens und könne nicht "in Museen eingesperrt sein".