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Aufregung um Barbie mit eingebauter Kamera

Heute Redaktion
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Ein "Geschenk für Kinderschänder", ein Anschlag auf die Privatsphäre oder einfach nur ein nettes Spielzeug? Die Wogen gehen hoch um eine neue Barbie-Kreation. Die Puppe hat nämlich eine Kamera eingebaut.

"Einmal die Welt durch Barbies Augen sehen", lautet die Werbelinie von Mattel, die für Streit sorgt. In der Halskette der "Barbie Video Girl" verbirgt sich eine Kamera. 27 Minuten können PuppenbesitzerInnen damit aufnehmen, mit einem USB-Kabel kann das Videomaterial am PC nachbearbeitet und auf Plattformen im Internet veröffentlicht werden.

Für die deutsche Werbe-Website www.top10spielzeug.de gehört die fast 80 Euro teure Barbie zu den besten Kreationen des Jahres.

"Geschenk für Kinderschänder"

Im anglo-amerikanischen Raum ist die Freude weniger groß. "Was hat sich Mattel dabei gedacht? Das ist ein Geschenk an Pädophile", wettert etwa Shy Keenan von der englischen Kinderschutzorganisation "The Phoenix Chief Advocates".

Psycholgin rät zu Boykott

Die Bedenken der australischen Psychologin Sally-Anne McCormack gehen in eine ähnliche Richtung: "Kinder sehen Video-Clips anders als Erwachsene. Sie könnten unpassende Ausschnitte auf YouTube stellen", sagte sie dem Sydney Morning Herald. Sie rät Eltern zum Boykott. Auch Bürgerrechtler in Down Under laufen Sturm gegen die neue Barbie.

Kinder spionieren zurück

Forbes-Kolumnistin Kashmir Hill sieht die Sache hingegen gelassen: "Immer mehr Eltern spionieren ihren Kindern auf Facebook nach. Jetzt haben die Kinder die Möglichkeit, zurückzuspionieren."

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