Szene

Aufregung um Burgtheater-Vizechefin

Heute Redaktion
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In der Causa Burgtheater folgen weitere Solidaritätsbekundungen mit der entlassenen Vizedirektorin, Silvia Stantejsky, sowie ein parlamentarisches Nachspiel: Während Schauspieler wie Gert Voss sich eine Rückkehr Stantejskys wünschen, haben die Grünen eine parlamentarische Anfrage eingebracht und kritisieren die Burg- und Bundestheater-Leiter Matthias Hartmann und Georg Springer.

In der Causa Burgtheater folgen weitere Solidaritätsbekundungen mit der , sowie ein parlamentarisches Nachspiel: Während Schauspieler wie Gert Voss sich eine Rückkehr Stantejskys wünschen, haben die Grünen eine parlamentarische Anfrage eingebracht und kritisieren die Burg- und Bundestheater-Leiter Matthias Hartmann und Georg Springer.

"Anstatt die Verantwortung bei sich selbst zu suchen, erklären die beiden Herren eine langjährige loyale Mitarbeiterin zum Sündenbock, sprechen die Entlassung aus, ohne im Detail zu erläutern, worin die Vorwürfe eigentlich bestehen, und waschen ihre Hände in Unschuld", so der Grüne Kultursprecher Wolfgang Zinggl in einer Aussendung.

Parlamentarische Anfrage

Umso wichtiger sei es daher, die Bundestheater wieder der parlamentarischen Kontrolle zu unterstellen. Im aktuellen Fall haben die Grünen eine Anfrage eingebracht - in den vergangenen Jahren habe man aber wegen der Ausgliederung keine Antworten erhalten.

"Überzeugt, dass sich Vorwürfe zerschlagen"

Stantiesky hat ihre Entlassung vor dem Arbeits- und Sozialgericht Wien angefochten und ist "überzeugt, dass sich die Vorwürfe im Rahmen dieses Verfahrens zerschlagen werden". Das erklärte Silvia Stantejsky am Mittwoch in einer kurzen, schriftlichen Stellungnahme.

Gert Voss will Stantiesky zurück

Zu den Solidaritätsbekundungen des Burgtheater-Ensembles kamen am Mittwoch Statements von prominenten Schauspielern gegenüber "News". So bekundet Gert Voss, Stantejsky sei "eine der wichtigsten Personen" in "all meinen Wiener Jahren" gewesen. "Was ihr jetzt vorgeworfen wird, glaube ich nicht: Sie hat in all der Zeit nie an sich gedacht, immer an das Theater." Ihre Kündigung sei "ein entsetzlicher Verlust", man solle Stantejsky "möglichst rasch zurückholen". Für Peter Simonischek war die Vizedirektorin "die Seele des Hauses". Statt künstlerische Höhenflüge zu bremsen, wie es kaufmännische Direktoren oft täten, habe sie "immer versucht, alles zu ermöglichen. Und das mit definitiv immer weniger Geld."

Die Vorwürfe, die zu der im Dezember ausgesprochenen Entlassung geführt haben, beziehen sich auf Unregelmäßigkeiten, die eine Gebarungsprüfung der vergangenen Spielzeit, für die Stantejsky als kaufmännische Geschäftsführerin zuständig war, zutage gebracht habe. Dem Haus sei daraus kein finanzieller Schaden erwachsen, doch Buchungsvorgänge seien derart aufklärungsbedürftig, dass sofortige dienstrechtliche Konsequenzen notwendig gewesen seien, hieß es seitens der Direktion.

Gegenüber "News" bekräftigte Burg-Direktor Hartmann nun: "Natürlich ist es die Pflicht der Holding und auch meine, lückenlose Aufklärung zu fordern, wenn sich unsere Geschäftsvorgänge nicht transparent darstellen lassen." Allerdings sei "Silvi Stantejsky eine Freundin, welcher man uneingeschränkt glauben möchte".