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Aufregung um geplante Moschee in einer Villa

Heute Redaktion
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In Florenz sorgen Pläne der islamischen Gemeinschaft zur Errichtung einer Moschee in einem historischen Palast im Herzen der Stadt für Aufregung. Der Imam von Florenz und Präsident der Union der islamischen Gemeinschaften in Italien, Izzedin Elzir, will die historische Villa Basilewsky erwerben und in eine Moschee umwandeln. Die Region Toskana versteigert das 7.000 Quadratmeter große Gebäude für zehn Millionen Euro.

Die Villa im Zentrum der Stadt verfügt über einen Park von 3.000 Quadratmeter. Sie war früher Residenz eines russischen Diplomaten. Der Imam hatte laut "Il Giornale" zuletzt gesagt, dass die Akquisition der Villa mithilfe einer Finanzierung aus Katar erfolgen könnte. Der Golfstaat habe schon weitere Moscheen in Italien finanziert.

Die italienische Oppositionspartei "Lega Nord" rief den Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, auf, die Pläne des Imams zu stoppen und plant einen Antrag, mit dem sich die Region Toskana verpflichten soll, keine ihrer Gebäude zu verkaufen, wenn sie in islamische Gebetszentren umgewandelt werden sollen.

Anzahl der Muslime in Italien wächst

Der Chef der Lega Nord, Matteo Salvini, fordert außerdem ein gesamtstaatliches Verbot, neue islamische Gebetsorte zu eröffnen. In Italien seien in den vergangenen Jahren Hunderte unkontrollierte islamische Treffpunkte entstanden, die als Nährboden zur Rekrutierung von Fundamentalisten dienen würden.

Die muslimische Gemeinschaft in Italien ist laut Experten erst in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Das sei anders als in Ländern wie Deutschland, Großbritannien oder Frankreich, in denen seit über 100 Jahren islamische Gemeinschaften bestehen.