Wien

Aufruf – MA 35 verschickte hunderte Party-Einladungen

Wieder Wirbel um die Magistratsabteilung für Einwanderung und Staatsbürgerschaft (MA 35). Hunderte Ausländer wurden zu einer Feier eingeladen.

Leo Stempfl
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Die Kritik an der MA 35 reißt nicht ab.
Die Kritik an der MA 35 reißt nicht ab.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Bei der Kleinpartei SÖZ und beim "Kurier", der über die Causa berichtet, meldeten sich zahlreiche Personen, die unlängst über einen amtlichen Brief staunten. Für den 21. September wurde man zu einer Feier im Wiener Rathaus eingeladen, um gemeinsam mit Bürgermeister Michael Ludwig und Vize Christoph Wiederkehr zu feiern. 2019 habe man die österreichische Staatsbürgerschaft erlangt, aus diesem Anlass wolle man gratulieren, heißt es in dem Schreiben.

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    In den Wartebereichen der MA 35 stapeln sich die Anträge.
    In den Wartebereichen der MA 35 stapeln sich die Anträge.
    Leserreporter

    Doch ein Großteil der hunderten Betroffenen hat die Staatsbürgerschaft nicht erhalten, manchmal überhaupt nicht beantragt. Viele Empfänger machte das stutzig, doch auch die indirekte Ansprache ohne namentliche Nennung wirkte auf viele komisch.

    Aufruf an Betroffene

    Offenbar mit gutem Grund, wie die MA 35 dem "Kurier" erklärt. Gerade wird das EDV-System umgestellt. Dass hunderte Personen diese Einladung versehentliche erhalten haben, sei auf "einen fehlerhaften Abzug aus der Datenbank zurückzuführen". Man habe die Betroffenen allerdings bereits kontaktiert.

    Gleichzeitig gesteht man aber ein, gar nicht zu wissen, wie viele Personen das Schreiben versehentlich erhalten haben. "Sollte noch jemand so eine Einladung erhalten, ohne zu wissen, warum, ersuchen wir um Kontaktaufnahme" unter "[email protected]", so die Behörde.

    Der Fauxpas kommt denkbar ungelegen, wo doch die Kritik an der "Ausländerbehörde" seit Wochen nicht abreißt. Am Gang stapeln sich die Anträge, Telefone würden absichtlich nicht abgehoben werden. In einem kürzlich aufgetauchtem Video waren die Magistrats-Mitarbeiter zu sehen, wie sie in den Büroräumen rauchen, singen und harten Alkohol konsumieren.