Österreich

Aufwärtstrend: Bettel-Mafia ist wieder hochaktiv

Heute Redaktion
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Dem "Kurier" hat die Polizei verraten, dass die Anzahl der Anzeigen wegen Bettel-Delikten wieder steigt. Auch die zuständige Abteilung im Bundeskriminalamt ist alarmiert: Bettler-Clans haben ihre Aktivitäten wieder verstärkt. Nun sind härtere Maßnahmen seitens der Politik gefordert.

Dem "Kurier" hat die Polizei verraten, dass die Anzahl der Anzeigen wegen Bettel-Delikten wieder steigt. Auch die zuständige Abteilung im Bundeskriminalamt ist alarmiert: Bettler-Clans haben ihre Aktivitäten wieder verstärkt. Nun sind härtere Maßnahmen seitens der Politik gefordert.

Besonders im Bereich von Einkaufsstraßen ist es in letzter Zeit zu beobachten: Es sind wieder mehr Bettler auf der Straße. Aber das oft nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil sie von der Bettelmafia dazu gezwungen werden.

Solche Delikte fallen in die Zuständigkeit der Abteilung gegen Menschenhandel und Bettelei im Bundeskriminalamt (BKA). Gerald Tatzgern bestätigt gegenüber dem "Kurier", dass es einen Aufwärtstrend gibt: "Wir spüren aktuell mehr Bewegung in der Szene. Es handelt sich dabei in der Regel um Ausbeutungs-Kriminalität. Die Bettler werden von Clanchefs gezwungen."

Sogar Kinder - die jüngsten erst sieben bis acht Jahre alt - müssen betteln und stehlen. Anderen werden sogar sexuelle Handlungen gegen Bezahlung befohlen.

Schwierige Ermittlungen

Die Menschen, die auf der Straße betteln, sind nur die Opfer. Doch auch sie kooperieren in den seltensten Fällen mit der Polizei, was die Ermittlungen schweirig macht. Die Clans kommen großteils aus Rumänien und Bulgarien und sind in den wohlhabenden Staaten der EU aktiv.

Die Bettler, für die der Transport und Wohnungen bereit gestellt werden, müssen ihre Einnahmen zur Gänze abliefern. Die Bezahlung erhalten sie - wenn überhaupt - erst im Heimatland.

In Wien gilt bereits ein Verbot, das sich gegen das organisierte Betteln richtet. Der Wiener Handel fordert nun dieses Gesetz zu verschärfen und könnte sich mit einem . Dort wird gegen gewerbsmäßiges Betteln härter vorgegangen, auch in Niederösterreich ist seit 2010 ein Bettelverbot in Kraft.