In Garmisch

Aufzug-Panne bei Tournee-Qualifikation

Die besten Skispringer der Welt mussten am Sonntag nicht nur einen Sprung absolvieren, sondern auch einen langen Marsch nach oben antreten. 

Sport Heute
Aufzug-Panne bei Tournee-Qualifikation
Stefan Kraft in Garmisch-Partenkirchen.
Picturedesk

Während der Qualifikation zum Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen, dem zweiten Bewerb der Vierschanzentournee, ist der Schräglift unterhalb des Anlaufs der Sprungschanze ausgefallen. In der Liveübertragung des Qualifikationsdurchgangs war mehrmals zu sehen, wie sich die besten Skispringer der Welt über ein Stiegenhaus zum Anlauf hinauf kämpfen mussten – eine zusätzliche Kraftanstrengung vor dem eigentlichen Sprung. 

"Der Lift hat ziemlich geschlagen und gekullert. Dann haben wir gesagt: Mit dem fahren wir besser nicht mehr. Dann sind wir die paar hundert Stufen halt raufgegangen", erzählte Österreichs Superadler Stefan Kraft nach dem Quali-Durchgang. "Bei der Hälfte der Stiegen habe ich kurz eine Pause gemacht. Aber das halten wir schon aus. Wir sind keine Schwammerl, sind gut trainiert. Wenn du das nicht aushältst, bist du hier fehl am Platz", lachte der Salzburger. "Es sind so etwa 335 Siegen. Und immer gerade hinaus. Das geht schon ziemlich rein", erklärte "ORF"-Experte Andreas Goldberger, der die Stufen selbst bereits bezwang. 

ÖSV-Adler wieder stark

Davon ließ sich der Slowene Anze Lanisek nicht beeindrucken. Mit einem Satz auf 134,0 Meter entschied der Slowene die Qualifikation für sich, 1,5 Punkte vor dem Oberstdorf-Sieger und Tournee-Gesamtführenden Andreas Wellinger aus Deutschland, der zwar auf 139,0 Meter segelte, bei der Landung aber Punkte einbüßte.

Die Österreicher zeigten sich neuerlich mannschaftlich stark. Manuel Fettner sprang mit 132,5 Meter auf Rang drei, knapp vor Michael Hayböck (132,0 Meter). Der Gesamtweltcup-Führende Kraft erwischte keinen idealen Sprung und landete auf Rang sechs (132,0 Meter). "Ich werde mir langsam ein bisschen unheimlich, der sechste Sprung in Folge, der gut war, ein schöner Abschluss für das Jahr", konnte es Fettner selbst kaum glauben. "Ich fühle mich wohl, bin besser geflogen, mir fängt die Schanze an, zu taugen", zeigte sich Hayböck zufrieden. 

Clemens Aigner mit einem Satz auf 130,0 Meter und Daniel Tschofenig nach einem Sprung auf 127,0 Meter klassierten sich als 18. und 19. im guten Mittelfeld. Jan Hörl, immerhin Fünfter im Gesamtweltcup, blieb mit lediglich 122,5 Metern als 33. deutlich hinter den Erwartungen zurück, schaffte aber trotzdem locker die Qualifikation für das Neujahrsspringen. 

"Es war okay, ein paar Reserven habe ich beim Absprung noch", meinte Aigner. "Für mich ist es eine neue Situation, wieder einen Schritt zurück zu machen, es kommt jetzt auf mich an", meinte Tschofenig. "Die ersten beiden Trainingssprünge waren solide, da will ich morgen anknüpfen", meinte Hörl, der sich mit Aigner am Neujahrstag das erste Österreicher-Duell liefert. 

Qualifikation Garmisch-Partenkirchen, Ergebnis

1. Anze Lanisek (SLO) 140,5 Punkte

2. Andreas Wellinger (GER) 139,0

3. Manuel Fettner (AUT) 135,1

4. Michael Hayböck (AUT) 134,0

5. Timi Zajc (SLO) 133,5

6. Stefan Kraft (AUT) 131,9

7. Peter Prevc (SLO) 131,1

8. Marius Lindvik (NOR) 130,9

9. Constantin Schmid (GER) 130,8

10. Junshiro Kobayashi (JPN) 129,9

weiters:

18. Clemens Aigner (AUT) 126,0

19. Daniel Tschofenig (AUT) 125,7

33. Jan Hörl (AUT) 114,3

Die Duelle

Tschofenig - Frantz (USA)

Aigner - Hörl

Kraft - AAlto (FIN)

Hayböck - Cecon (ITA)

Fettner - Roth (GER)

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