Österreich

"Felssturz war richtig knapp"

Die Tirolerin Martina Wolf erlebte die Geröll-Lawine im Valsertal hautnah mit. Das Haus ihrer Eltern wurde nur knapp vom Erdrutsch verfehlt.

Heute Redaktion
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Die Tirolerin Martina Wolf beschreibt wie sie den großen Erdrutsch im Valsertal erlebte und warum sie dem Naturereignis auch etwas Positives abgewinnen kann.
Die Tirolerin Martina Wolf beschreibt wie sie den großen Erdrutsch im Valsertal erlebte und warum sie dem Naturereignis auch etwas Positives abgewinnen kann.
Bild: privat, zeitungsfoto.at

"Gott sei Dank wurde niemand verletzt!" Für Martina Wolf vom Berggasthof Steckholzer steht ganz klar fest, dass die Bewohner des Valsertals bei dem Erdrutsch am Weihnachtsabend so richtig Glück gehabt hatten.

Ein ohrenbetäubender Lärm hatte die etwas außerhalb des Ortes lebende Frau auf die drohende Gefahr aufmerksam gemacht: "Wir sind sofort vors Haus gelaufen um zu sehen was los ist. Da hörte man dann eh schon ein extrem lautes Getöse, dass alles andere übertönte."Ihr erster Gedanke galt den Eltern, die weiter unten im Tal leben. Von ihrem Wohnort aus konnte man die betroffenen Stellen im Tal jedoch nicht klar erkennen, weshalb Frau Wolf kurz entschlossen ins Auto stieg um sich über das Wohlergehen ihrer Eltern selbst zu versichern.

Felssturz verfehlte Häuser nur um Haaresbreite

Im Tal angekommen zeigte sich das volle Ausmaß des Naturereignisses. Wie "Heute" berichtete donnerte der gewaltige Felssturz nur knapp an den besiedelten Gebieten vorbei. Auch das Haus von Martina Wolf's Eltern entging dabei nur um Haaresbreite der völligen Zerstörung. "Das war richtig knapp" so die Tirolerin im Heute-Talk, "Ein paar Meter näher und es wäre schlimm geworden!"

Weihnachten so ruhig wie noch nie

Für Martina Wolf hat der weihnachtliche Felssturz aber auch durchaus seine positive Seiten. Vor allem die Tatsache, dass Niemand verletzt wurde freut die Tirolerin, aber auch der Umstand, dass das bei Touristen beliebte Valsertal wegen dem Naturschauspiel wohl einen der ruhigsten Weihnachtsabende seiner Geschichte feiern durfte. "Es war zu Weihnachten noch nie so ruhig bei uns wie in diesem Jahr", freut sich Martina Wolf. "Es kommt niemand rein und keiner kommt raus. Wir sind richtig eingeschlossen, aber ein wenig Ruhe zu einer normalerweise stressigen Zeit hat auch durchaus seine Vorzüge!"

Momentan sind dutzende Helfer mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, bis zum Abend des 26.12.17 soll wieder eine Straße für Pkw freigemacht werden. Momentan ist eine An- und Abreise aus dem Tal nur zu Fuß möglich. "Aber darauf verzichte ich gerne! Das ist mir noch immer viel zu gefährlich", so Frau Wolf weiter. Momentan wird der Notweg aus dem Tal verbreitert, erste Wintergäste werden aber frühestens ab heute Abend im Valsertal erwartet, wenn die Zubringerstraße nach Fertigstellung der Aufräumarbeiten wieder freigegeben wird. Bis alle Spuren des Erdrutsches beseitigt werden können, werden allerdings noch einige Wochen vergehen. (Red)