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Frau will Hund retten, Mann will Frau retten – tot

Heute Redaktion
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Ein Schild "Baden verboten - Lebensgefahr" warnt Schwimmer vor einer gefährlichen Wasserwalze im Münchner Eisbach. Symbolfoto
Ein Schild "Baden verboten - Lebensgefahr" warnt Schwimmer vor einer gefährlichen Wasserwalze im Münchner Eisbach. Symbolfoto
Bild: picturedesk.com

Eine Familie aus Augsburg wurde durch eine fatale Verkettung von Ereignissen entzwei gerissen: Ein 42-Jähriger ertrank vor seinen Kindern, als er seine Frau und einen Hund retten wollte.

Wie die deutsche "Bild"-Zeitung berichtet, war Joachim K. (42) am Freitag gemeinsam mit seiner drei Jahre jüngeren Ehefrau Marianne und drei seiner vier Kinder und den Familienhunden in Münster, nördlich von Augsburg am Ufer eines Nebenflusses des Lechs spazieren. Plötzlich bemerkte das Paar, dass einer der Vierbeiner fehlte.

"Wir waren spazieren, Joachim lief mit den beiden Hunden voraus. Plötzlich war unser Berner Sennenhund Gustl weg", erinnert sich die 39-Jährige. Als sie den kleinen Gustl entdeckten, befand sich dieser in großer Not.

Der Hund war unter einer kleinen Brücke in eine sogenannte Wasserwalze (siehe Box) geraten und konnte sich nicht selbst befreien, drohte zu ertrinken. Marianne K. fackelte nicht lange und ging selbst ins Wasser – und wurde sofort runtergezogen.

Als Wasserwalze bezeichnet man eine Strömung des Wassers, die immer wieder zu lebensbedrohlichen Situationen und auch Todesfällen führt. Dabei kommt etwa hinter einem Wehr zur Rückströmung, die Schwimmer immer wieder unter Wasser drückt und gefangen hält. Selbst gute Schwimmer können sich oft nicht mehr aus eigener Kraft befreien, so dass schließlich ein Ertrinken aus Erschöpfung droht. (Quelle: Wikipedia)

"Ich habe ihn beatmet, bis Hilfe kam"

Die Frau schaffte es irgendwie, sich über Wasser zu halten: "Nach rund zehn Minuten fand mich mein Mann, er sprang sofort ins Wasser." Ihre Kinder schrien um Hilfe, die jüngste Tochter (12) lief los, um andere Spaziergänger zu finden, da die Familie kein Handy dabei hatte. Währenddessen gelang es ihrer 14-jährigen Schwester, ihre Mutter mit einem Ast aus der Gefahrenzone zu ziehen.

Joachim K. wurde von einem weiteren ihrer Hunde, Lenny, am Kragen gepackt und mit vereinten Kräften schaffte es die Familie, auch ihn aus dem Wasser zu ziehen.

Ein Passant, von der Zwölfjährigen alarmiert, wählte schließlich den Notruf. "Ich habe ihn beatmet, bis Hilfe kam", erinnert sich Marianne K. an die bangen Minuten danach. Doch es war bereits zu spät. Der Bayer konnte noch in ein Krankenhaus gebracht werden, verstarb dort aber wenig später. Auch der junge Familienhund Gustl überlebte den Todeskampf nicht, seine Leiche wurde wenige Meter entfernt entdeckt.

"Hier darf nie wieder jemand sterben!"

"Ich habe die Liebe meines Lebens verloren", klagt die Altenpflegerin. Sie muss jetzt ihre Kinder alleine großziehen. Besonders tragisch: Joachim K. wusste als Mitglied der Feuerwehr um die Gefahr unter der Brücke. Erst vor zwei Jahren war genau dort ein 33-Jähriger ertrunken. "Mein Joachim war damals als Feuerwehrmann dabei, als er aus dem Wasser geholt wurde", sagt Marianne zur "Bild". Sie wünscht sich, dass die Gefahrenzone mit einem Gitter abgesperrt wird: "Hier darf nie wieder jemand sterben!"

Auch die Gemeinde wurde laut dem Bericht inzwischen aktiv und hat drei Hinweisschilder am Ufer aufgestellt: "Achtung!!! Unter der Brücke gefährlicher Wasserstrudel und Tiefwasser. LEBENSGEFAHR! Betreten des Flussbettes streng verboten!", ist darauf zu lesen. Für Joachim K. kommt diese Warnung freilich zu spät.

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    (rcp)