Österreich

Aus altem Gaswerk wird ein neuer Stadtteil

Heute Redaktion
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Bild: Wiener Netze GmbH

Wo bis 1969 Gas produziert wurde, entsteht ab Anfang 2017 ein neuer Stadtteil mit rund 1.000 Wohnungen, Kindergarten, Nahversorgern, einem großen Park, Parkgaragen und vielem mehr. Kosten: 120,8 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für Anfang 2019 geplant.

Von 1911 bis 1969 wurde im Gaswerk Leopoldau (Floridsdorf) aus Kohle Stadtgas hergestellt. Die Arbeiter und ihre Familien wohnten auf dem 42 Hektar großen Areal, auch Schulen gab es hier.

Ab Anfang 2019 soll hier in rund 1.000 geförderten Wohnungen – darunter 330 besonders günstige SMART-Einheiten – gelebt werden: Um 120,8 Mio. entstehen dafür Kids-Corner, das Quartierzentrum „Trafohaus“ (ein denkmalgeschützter Teil des Gaswerks), ein Kindergarten, ein 8.100m Quadratmeter großer Park, Gemeinschafts- und Dachgärten, 1.000 Garagenplätze, etc. wie die SP-Stadträte Ulli Sima und Michael Ludwig gestern erklärten. Baustart: Anfang 2017
Die Details:

Auf insgesamt acht Bauplätzen werden die rund 1.000 geförderten Wohnungen errichtet. Etwa 330 Wohnungen werden als besonders kostengünstige SMART-Wohnungen ausgeführt. Ein Bauplatz ist für eine Baugruppe reserviert. „Junges Wohnen“ wird Familien und Alleinerzieher unter anderem durch einen 7-gruppigen Kindergarten gerecht. Neben den Wohnungen werden acht Wohngemeinschaften und vier Heimeinheiten für Jugendliche und Kinder, Lehrlinge, Studierende sowie mit Startwohnungen in die Wohnprojekte integriert.

Das Wohngebiet Neu Leopoldau wird einen großen öffentlichen Park erhalten, der in Summe ca. 8100 m² groß sein wird. Die Herstellung und Planung erfolgt auf Kosten der künftigen Bauträger und unter der planerischen Aufsicht der MA 42. Zentrales Element des Freiraumkonzepts ist der Ring, der das Zentrum von Neu Leopoldau umschließt. Er besteht aus einer Fahrbahn – vorrangig für den Radverkehr – und einem Gehweg. Plätze entlang des Rings dienen als Treffpunkte. Eine interne Wegachse („Gelber Flux“) bindet alle Bauplätze an den historischen Baubestand an. Zahlreiche Spiel- und Sportflächen stehen den BewohnerInnen zur Verfügung. Alles ausgestattet mit einheitlichen Materialien, Pflanzen, Möbeln, Belägen und Beleuchtungskörpern.

Die zukünftigen Wohnhausanlagen sollen teilweise von den BewohnerInnen begrünte Dächer bekommen, wobei dieses „urban gardening“ gleich mit dem Energiekonzept kombiniert wird.

Fest steht schon jetzt, dass zumindest einige Wohnhausanlagen mit Photovoltaikanlagen am Dach bestückt werden. Sofern auf den Dächern ein Dachgarten (urban gardening) eingeplant ist, wird der Solarstrom für Bewässerungspumpen verwendet, durch die PV-Elemente wird für die Beschattung gesorgt etc.

Da sich in der unmittelbaren Nachbarschaft der „Neu Leopoldau“ eine Fernwärmezentrale befindet, setzt man am gesamten Areal auf Fernwärme für Heizung und Warmwasser. Wien Energie wird gemeinsam mit den Bauträgern Energiekonzepte im Einklang mit der Smart City Rahmenstrategie entwickeln. Ziel ist eine leistbare, vorzeigbare und umweltfreundliche Energieversorgung.

Baustart ist Anfang 2017. Die Fertigstellung ist Ende 2018/Anfang 2019 vorgesehen.

Bei Gesamtbaukosten von 120,8 Millionen Euro schießt die Stadt 41,6 Millionen Euro an Wohnbaufördermitteln bei.