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Dieser Winzling wird einmal so schwer wie ein Auto

Ausgewachsen werden Mondfische über drei Meter groß. Doch ihre Babys sind so klein, dass gut ein Dutzend von ihnen auf eine Fingerspitze passt.

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Als Babys messen die späteren Drei-Meter-Giganten gerade einmal fünf Millimeter.<br>
Als Babys messen die späteren Drei-Meter-Giganten gerade einmal fünf Millimeter.
Kerryn Parkinson/Australian Museum

Mondfische gehören zu den seltsamsten Kreaturen der Ozeane. Ausgewachsen haben sie die Form eines riesigen Pfannkuchens. Sie können bis zu drei Meter groß werden und über zwei Tonnen wiegen. Sie leben in großen Tiefen, wo sie Quallen jagen, kommen aber ab und zu an die Meeresoberfläche, um sich aufzuwärmen.

Bisher sind sechs Arten von ihnen bekannt, drei davon sind in australischen Gewässern beheimatet. Weitgehend unbekannt war dagegen, wie die Nachkommen jeder einzelnen aussehen. Dies ist nun zumindest für Mola alexandrini geklärt, wie das Australian Museum in Sydney mitteilt. Dabei handelt es sich um eine besonders seltene und weitgehend unbekannte Mondfischart.

Augapfel entfernt, DNA entnommen

Möglich machte das eine DNA-Sequenzierung. Dafür entfernte das Team um Meeresbiologin Marianne Nyegaard von einer im Jahr 2017 vor der Küste von New South Wales gefundenen und seither in Alkohol konservierten Larve den Augapfel, aus dem dann DNA extrahiert und analysiert wurde. Dadurch, so heißt es in der Mitteilung, hätte man die Schäden an dem seltenen und nur 5 Millimeter kleinen Exemplar so gering wie möglich halten können. Anschließend verglichen sie die DNA mit genetischen Proben von erwachsenen Mondfischen und fanden eine Übereinstimmung mit Mola alexandrini.

Die Forscher wollen in weiteren Untersuchungen noch mehr über die Babys der Mondfische und damit mehr über die ungewöhnlichen Fische herausfinden. Das sei wichtig, denn "wenn wir diese Meeresgiganten schützen wollen, müssen wir ihre gesamte Lebensgeschichte verstehen", so Nyegaard. Dazu gehöre auch, zu wissen, wie die Larven aussehen und wo sie vorkommen.

"Duckface und Anime-Augen"

Neben der wissenschaftlichen Bedeutung verzückt auch das Aussehen der Winzlinge, das laut Noizz.de an eine "Mischung aus Goldtaler, Cinimini und Schneeflocke – mit Duckface und Anime-Augen in Übergröße" erinnert. Der Autor dieser Worte hat Recht – so groß die Kolosse ausgewachsen sind, so süß sind sie zu Beginn ihres Lebens.

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    Ein Zwerg-Seepferdchen (Hippocampus bargibanti) zwischen Korallen. Das kleine Tierchen mit den großen Lippen wird bis zu 2 Zentimeter groß.&nbsp;
    Ein Zwerg-Seepferdchen (Hippocampus bargibanti) zwischen Korallen. Das kleine Tierchen mit den großen Lippen wird bis zu 2 Zentimeter groß.
    animalpress / Gary Brennand