Wien
"Aus für Lobautunnel bringt mehr Staus und Schadstoffe"
Laut Öamtc würde ein Baustopp des Lobautunnels für höhere Umweltbelastung sorgen, weil die A 23 nicht entlastet wird. Dort gibt es fast täglich Staus.
"Jedes Jahr, in dem der Lobau-Tunnel später fertiggestellt wird, entstehen auf der überlasteten Südost Tangente über 500 Millionen Euro an vermeidbaren Staukosten. Zusätzlich werden beinahe 75.000 Tonnen an Treibhausgasen freigesetzt – mehr als 1,5 Mal so viel, wie der gesamte Inlandsflugverkehr pro Jahr produziert", so Bernhard Wiesinger vom Öamtc.
Grund dafür wären die häufigen Staus wegen Überlastung auf der Tangente (A 23). Der Lobautunnel könnte hier spürbare Verkehrsentlastung bringen, meint der Autofahrerclub. "So überraschend das auch klingen mag: Eine Verschiebung oder gar Verhinderung des Lobautunnels spart keine CO2-Emissionen und Kosten ein, sondern sorgt für eine höhere Belastung bei Umwelt und Betroffenen", so Wiesinger. Im UVP-Verfahren für die S1 wurde für die Tangente je nach Abschnitt eine Entlastungswirkung zwischen zehn und 29 Prozent festgestellt. Das Gutachten diente als Grundlage für die Öamtc-Berechnungen.
45 Wochen pro Jahr Stau
Auf der Tangente komme es in 45 Wochen pro Jahr durchschnittlich an vier Tagen die Woche für sechseinhalb Stunden in jede Richtung zu Staus. Eine mehrjährige Verzögerung für die Fertigstellung der S1 stehe auch deshalb im Raum, weil aufgrund des Ausbaus der Bahnstrecke Richtung Bratislava möglicherweise der Wasserrechts-Bescheid für den Lobautunnel seine Gültigkeit verliert, heißt es aus dem Club.
Ministerin lässt Projekte prüfen
Verkehrsministerin Leonore Gewessler (G) hält an ihren Plänen fest. Alle großen Verkehrsprojekte werden noch einmal evaluiert. Das bekräftigte die Ministerin noch einmal am Dienstag im Ö1-Mittagsjournal. Bürgermeister Michael Ludwig (SP) kündigte im Fall eines Baustopp bereits rechtliche Schritte an.