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Aus für Buchhandlung Frick in der Kärntner Straße

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia / Heute.at-Montage

40.000 Euro Miete soll das Geschäft auf der Kärntner Straße 30, in dem jetzt noch die Buchhandlung Frick ist, bald einbringen. Das können sich traditionelle Wiener Betriebe kaum leisten. Eine Buchhandlung schon gar nicht. Deshalb sperrt die Wiener Traditionsbuchhandlung auf der Kärntner Straße nach 85 Jahren zu.

Die Filiale in Favoriten ist schon Geschichte.Weitere Geschäfte der Kette würde der Investor Jamal Al Wazzan auch mit Handkuss nehmen - das Stammhaus am Graben zum Beispiel. 
Es ist ein herber Verlust für Bücherfreunde. Die Wurzeln der Buchhandlung reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, wie schreibt. Die Filiale in der Kärntner Straße 30 gibt es seit Jahren. Frick-Chef Wilhelm Sotsas bekommt drei Millionen Euro Ablöse für sein Geschäft zwischen Oper und Stephansdom. Nur wenige Wochen nach Jahreswechsel soll ein Souvenirgeschäft ins Gebäude ziehen. Frick wird Ende Jänner seine Pforten schließen. Danach soll ein Mieter einziehen, der es sich leisten kann, monatlich 40.000 Euro zu berappen - ein Vielfaches von dem, was zur Zeit bezahlt wird. 

Shops am Keplerplatz und in der Wollzeile schon zu, weitere könnten folgen

Am 24. Dezember schloss Sotsas seine Filiale am Keplerplatz. Davor machten zwei seiner Buchhandlungen auf der Wollzeile zu. Finanzinvestor Al Wazzan würde auch gern Frick am Graben haben. Das Haus ist im Besitz der Uniqa-Versicherung. Auch die Meidlinger Filiale und die Buchhandlung Höllrigl in Salzburg, die älteste Österreichs, hätte Al Wazzan gerne.

Sein Stammhaus am Graben will Frick-Chef Wilhelm Sotsas nicht hergeben. Allerdings gibt er im Standard-Interview zu, dass er sich nie hätte vorstellen können, die Filialen am Keplerplatz oder auf der Wollzeile zu schließen. Beide Filialen wären sehr gut gelaufen. 

Buchhandlungen in bester Lage nicht leistbar

Der 72-jährige Sotsas, der seit Jahrzehnten in der Branche tätig ist, sieht für die Zukunft schwarz. Gute Lagen werden sich Buchhändler bald nicht mehr leisten können. Finanzieren wird man Buchhandlungs-Mieten bald nur noch in Nebenstraßen können.