Österreich

Aus für Gratis-Parken spaltet Bevölkerung

Heute Redaktion
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Bild: Heute

Der Gratis-Parkplatz auf dem Urfahranermarkt-Gelände könnte schon bald gebührenpflichtig werden. Das sorgt für heftige Diskussionen unter Linzern und Pendlern. Auch in der "Heute"-Redaktion sind die Meinungen gespalten. Hier ein "Pro und Contra" zum derzeit am heißesten diskutierten Thema.

Der Gratis-Parkplatz auf dem Urfahranermarkt-Gelände könnte schon bald gebührenpflichtig werden. Das sorgt für heftige Diskussionen unter Linzern und Pendlern. Auch in der "Heute"-Redaktion sind die Meinungen gespalten. Hier ein "Pro und Contra" zum derzeit am heißesten diskutierten Thema. 
Bei keinem Thema gehen in Linz derzeit die Wogen so hoch. – und wird dabei von der SPÖ unterstützt. 

Die "Heute"-Umfrage auf der sorgte für zahlreiche Reaktionen und Diskussionen. Bei der Abstimmung lagen zuletzt die Gegner einer Parkgebühr vorne. Auch in der OÖ-Redaktion von "Heute" wurde das Thema diskutiert. Und auch hier gibt es Argumente für und gegen die Gebühren:

Redakteur Gerald Schwab ist Öffi-Fahrer und Fußgänger, sieht jeden Tag die Pendler im Stau stehen. "Auffallend ist, dass sicher 90 Prozent derer, die ich sehe, alleine im Auto sitzen. So groß kann also der Leidensdruck nicht sein, wenn man sich das antut. Der Gratis-Parkplatz mitten in der Stadt ist für mich völlig unverständlich, weil es ja ein Anreiz ist, mit dem Auto zu fahren. Und: Selbst Innenstadtbewohner in Linz müssen für ihren Parkplatz zahlen – über die Bewohnerparkkarte. Warum also Pendler – die im Übrigen auch eine Pendlerpauschale erhalten – nichts zahlen sollen, erschließt sich mir nicht. Zumal die Tagesgebühr ja nicht allzu hoch sein soll. Jetzt sind einmal die Pendler gefragt, ihren Teil an der Lösung der Misere beizutragen. Noch bereitere Straßen und Gratis-Parkplätze verschärfen das Problem hingegen.

Natürlich müssen auch das Öffi-Angebot und vor allem die Park&Ride-Anlagen ausgebaut werden. Aber die finden ja FPÖ-Landesrat Günther Steinkellner und FPÖ-Verkehrsstadtrat Markus Hein auf einmal nicht mehr so wichtig. Und wenn man sich die Entwicklung in anderen Städten ansieht, dann ist Linz noch immer sehr autofahrerfreundlich." 

Redakteurin Antonia Gantner ist Öffi-Fahrerin, wohnt in Linz und kommt ursprünglich aus dem Mühlviertel. Heißt: Sie kennt die Probleme der Pendler.

"Klar, viele  fahren mit dem Auto in die Arbeit, obwohl das nicht nötig ist. Wenn man mit den Öffis allerdings fast doppelt so lange nach Linz braucht wie mit dem Auto und zudem für die 20-Kilometer-Fahrt mit dem Bus fast 5 Euro pro Strecke zahlt, überlegt man dann doch zwei Mal. Da kommt es umgerechnet günstiger, wenn man eine Fahrgemeinschaft bildet. Und flexibler ist man auch.

Der Bus fährt außerhalb von Linz schließlich nicht, wie in der Stadt, im Minuten-Takt. 

Ich bin auch der Meinung, dass Pendler, die täglich im Stau stehen und jammern, ihren Teil zu dem Problem selbst beitragen – vor allem, wenn sie alleine im Auto sitzen. Aber ich finde auch, dass Gebühren am Urfahranermarkt-Gelände keine Lösung sind. Zumindest nicht, solange das Öffi-Angebot rund um Linz nicht ausgebaut wird sowie die Preise für Bus-Fahrten nicht gesenkt werden. Außerdem müssten außerhalb von Linz Park&Ride-Anlagen geschaffen werden, damit Pendler zumindest problemlos in Innenstadt-Nähe gelangen können."