Österreich

Aus für Ponys beim "Ponny-Caroussell" im Prater

Heute Redaktion
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Schon seit Jahren fordern Tierschützer, dass das Ponykarussell im Wiener Prater geschlossen wird ("Heute" berichtete). Jetzt gibt es Grund zum Jubeln: Mit Ende der Saison 2016 wird das "1. Wiener Ponny-Caroussell" ohne Pferdchen-Stärken auskommen.

Schon seit Jahren fordern Tierschützer, dass das Ponykarussell im Wiener Prater geschlossen wird (). Jetzt gibt es Grund zum Jubeln: Mit Ende der Saison 2016 wird das "1. Wiener Ponny-Caroussell" ohne Pferdchen-Stärken auskommen.  

Isabel Großschopf, die Betreiberin des Karussells, einigte sich mit "VIER PFOTEN", in ihrem Pferdchen-Ringelspiel künftig ohne Tiere zu arbeiten. Seit 1887 liefen im Prater die Ponys tagein-, tagaus im Kreis. Damit ist nun Schluss. 

Bei "VIER PFOTEN" ist man überglücklich. "Wir sind glücklich, dass wir uns mit Frau Groschopf einigen konnten", strahlte Österreich-Chefin Indra Kley. "Für die Tiere bedeutet dies nun Hoffnung auf einen artgemäßen Lebensabend."

Lesen Sie jetzt den Aufregerkommentar von Christiane Tauzher zu diesem Thema: 

Traditionsbetrieb schließt mit Wehmut

Pony-Karussell-Chefin Isabel Groschopf schließt ihren Betrieb mit etwas Wehmut. Das „1. Wiener Ponny-Caroussel“ ist die älteste Prater-Attraktion, steht seit 129 Jahren. „Heuer ist unsere letzte Saison“, sagt Chefin Isabel Groschopf. Die Kritik von Tierschützern kann sie nicht nachvollziehen. „Wir haben den Betrieb mit Liebe zu den Tieren und der Tradition geführt. Er war aber schon lange nicht mehr lukrativ“, sagt Groschopf.  Anfeindungen – auch gegenüber Mitarbeitern – hätten in den letzten Jahren massiv zugenommen. "Das macht dann auch keinen Spaß mehr", sagt Groschopf.

Freude bei Tierschützern und Stadt

Die Stadt Wien und Tierschützer freuen sich über das nahe Ende. „Das Konzept, hier Ponys einzusetzen, ist nicht mehr zeitgemäß“, heißt es von „Vier Pfoten“. Einige der Tiere werden bald auf der Reitbahn im Prater eingesetzt – oder in „Pension“ nach Niederösterreich oder Tirol geschickt.

„Ich bedanke mich herzlich bei der Betreiberin für ihre Entscheidung, künftig neue Wege zu gehen und auf den Einsatz der Ponys zu verzichten. Betonen möchte ich, dass stets alle rechtlichen Auflagen eingehalten wurden, es aber nicht zeitgemäß ist, Tiere in diesem Umfeld einzusetzen. Umso erfreulicher ist es nun, dass die Tiere in den wohlverdienten Ruhestand auf Weiden in Niederösterreich und Tirol treten dürfen“, sagt Tierschutzstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Für die arbeitslosen Pferde muss eine neue Unterkunft gefunden werden. "Wir garantieren, dass wir kein Tier im Stich lassen werden", versichert die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten". 

Nach Plänen der Betreiber soll das Pony-Karussell künftig übrigens technisch umgerüstet und elektronisch betrieben werden.